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Jyske-Manager über Finanzkrisen, EZB-Politik und den Multi-Asset-Boom „Ein geschickter Schachzug für neues Marktvertrauen“

Thomas Fangel Poulsen, Senior Relationship Manager bei der dänischen Gesellschaft Jyske Invest.
Thomas Fangel Poulsen, Senior Relationship Manager bei der dänischen Gesellschaft Jyske Invest. | Foto: Jyske Invest

Herr Poulsen, Multi-Asset-Fonds stehen bei Anlegern 2016 weiter hoch im Kurs. Woran liegt das?

Thomas Poulsen: Der Boom der Multi-Asset-Branche wurzelt in der Finanzkrise 2008. Anleger haben damals viel Kapital verloren und sind vorsichtiger geworden. Wertsicherung und Diversifikation sind ihnen daher nun sehr wichtig. Multi-Asset-Produkte kommen da wie gerufen. Die Portfolios sind mit Aktien, Anleihen und alternativen Investments wie Rohstoffen und Immobilien bestückt, wodurch das Anlagerisiko kleiner ist als bei reinen Aktien- oder Anleihefonds.

Welche Philosophie verfolgt Ihr Unternehmen bei Multi-Asset-Produkten?

Poulsen: Wir wollen das Risiko der Investoren so klein wie möglich halten. Deshalb verteilen unsere Fondsmanager die Gelder auf viele Regionen, Länder und Sektoren. Bei der Auswahl von Aktien achten wir stets auf das langfristige Potenzial der Emittenten. Bei Anleihen bevorzugen wir Papiere, die von Staaten, Realkreditinstituten und internationalen Organisationen ausgegeben oder garantiert sind.

Die Kapitalmärkte sind zu Jahresbeginn stark unter Druck geraten. Wie haben Multi-Asset-Manager von Jyske darauf reagiert?

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Poulsen: Angesichts der Kursschwankungen an den Aktienmärkten haben unsere Manager die Portfolios mit Anleihen aufgestockt. Mit dieser Strategie konnten sie die Performance der Fonds stabilisieren.

Worauf müssen sich Anleger in diesem Jahr einstellen? Bleibt der Markt volatil?

Poulsen: Ja, aufgrund der zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Krisen geht die Achterbahnfahrt an den Finanzmärkten wahrscheinlich weiter. Die Diskussion um einen möglichen Brexit, die nach wie vor ungeklärte Flüchtlingsproblematik und die China-Krise verunsichern Anleger und beeinflussen die Kurse stark. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist die Politik von Mario Draghi. Der Präsident der Europäischen Zentralbank kündigte im März an, künftig nicht mehr nur Staatsanleihen, sondern auch Unternehmensanleihen kaufen zu wollen. Investoren wurde mit diesem Schachzug signalisiert, dass die Zentralbank die Wirtschaft nicht in eine Deflationsspirale abstürzen lässt. Das Vertrauen in die Märkte dürfte dadurch wieder steigen.

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