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Kames Global Sustainable Equity Fund Craig Bonthron: „Wir investieren in Roboter und Elektromobilität“

Craig Bonthron, Kames Capital

Herr Bonthron, Nachhaltigkeitsfonds wie der Kames Global Sustainable Equity Fund haben in den vergangenen Jahren deutlich an Popularität gewonnen. Glauben Sie, das Interesse steigt weiter?

Craig Bonthron: Immer mehr Investoren interessieren sich für nachhaltige Assets. Das zeigt sich auch in der Zahl der Fondsauflegungen. Parallel dazu wächst in vielen Ländern der Druck der Gesetzgeber. Der Trend hin zu grünen Anlagen ist unumkehrbar.

Welche Investoren wollen Sie mit dem Kames Global Sustainable Equity Fund ansprechen?

Bonthron: Der Fonds eignet sich für jeden, der Erträge über dem Marktdurchschnitt anstrebt. Jüngere Menschen, vor allem die Millennials, sind offener gegenüber nachhaltigen Investitionen. Sie wollen mit guten Gewissen investieren und stark mit ihrem Kapital verbunden sein. Laut einer Studie wechseln 75 Prozent der Investoren ihren Anlageberater, wenn ihre Eltern sterben. Das hängt vor allem mit der Abneigung älterer Berater gegenüber nachhaltigen Anlagen zusammen. Viele denken immer noch, die Aktien nachhaltiger Unternehmen sind teuer und bringen nur wenig Rendite.

Ihr Depot ist zum Großteil mit US-Wertpapieren besetzt. Was sind die Gründe?

Bonthron: Als Stock Picker denken wir nicht in Regionen, sondern in Geschäftsmodellen. Und in den USA werden wir eben oft fündig.

Gibt es im Management des Kames Global Sustainable Equity Fund im Jahr 2018 bedeutende Änderungen, die schon jetzt absehbar sind?

Bonthron: Schwellenländer stehen verstärkt im Fokus. Der Trend hat aber schon vergangenes Jahr eingesetzt. Ganz neu ist er nicht.

Ist es schwer, in Schwellenländern nachhaltige Anlagen zu finden?

Bonthron: Seit einigen Jahren steigen immer mehr nachhaltige Unternehmen zu potenziellen disruptiven Gewinnern der Zukunft auf. Kein Wunder: Schließlich sind die größten Probleme der Menschheit ganz eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verbunden. Lösungen für die Beseitigung von Umweltverschmutzung, Plastik und Müll kommen meist nicht von traditionell wirtschaftenden Unternehmen, sondern von ihrer nachhaltig wirtschaftenden Konkurrenz.

Da muss ich an Elektroautos denken.

Bonthron: Damit beschäftige ich mich intensiv. Disruptive Geschäftsmodelle entstehen auf drei Stufen. Zuerst kommt es zur technologischen Innovation. Auf der zweiten Stufe wird diese dann in einer Geschäftsmodell gepackt. Konsumiert werden kann aber erst auf der dritten Stufe, wenn ein konkretes Produkt wie das Model 3 von Tesla auf den Markt kommt.

Was ist besonders an dem Auto?

Bonthron: Das Model 3 ist die dritte Tesla-Baureihe nach der Limousine Model S und dem SUV Model X, mit ihr will der Elektro-Pionier den Durchbruch auf dem Massenmarkt schaffen. Mit einer Reichweite von rund 250 Meilen pro Akkuladung ist das Model 3 zugleich schneller als vergleichbare Modelle. Der Akku ist leichter, der Fahrkomfort höher und der Stauraum größer.