LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 3 Minuten

Kampagne für Nahrungsmittelspekulationen: Deutsche Bank und Allianz machen weiter

Seite 2 / 2


Der Wirtschaftsethiker Ingo Pies, Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kann dagegen keinen Zusammenhang zwischen Spekulation und Hungersnot erkennen.

"Hungerkrisen sind nicht finanzwirtschaftlich verursacht, sondern haben realwirtschaftliche Ursachen", sagte Pies gegenüber dem „Spiegel“. Der Professor und seine vier Kollegen haben 35 Forschungsarbeiten über den Einfluss von Finanzspekulationen auf die Agrarrohstoffmärkte untersucht.

"Weder die Volatilität noch das Preisniveau sind durch Finanzspekulationen signifikant gestiegen", sagt er weiter. So seien die Spekulationen auf Weizen zwischen 2004 und 2006 massiv gestiegen. Die Preise seien aber erst zwischen 2007 und 2008 nach oben gegangen. "Die Terminmärkte waren Bote der Nachricht, dass es realwirtschaftlich knapp wird. Sie waren nicht der Verursacher", erklärt Pies.

Einige Investmentgesellschaften zogen sich im vergangenen Jahr aus dem Geschäft mit den Nahrungsmitteln zurück. Insbesondere die Landesbank Baden-Württemberg tat sich hierbei hervor: Seit Oktober 2012 sind alle Fonds des Konzerns nahrungsmittelfrei.

Hintergrund des Ausstiegs aus Nahrungsmittel-Wetten war die Kritik, die vor einem Jahr nach einer Umfrage der Verbraucherorganisation Foodwatch an solchen Investments aufkam.

Demnach empfinden 84 Prozent aller Deutschen Agrarspekulationen als inakzeptabel, nahezu die Hälfte (49 Prozent) würde ihr Konto bei einer Bank kündigen, die mit Lebensmitteln spekuliert.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion