Barbara Bocks
16.02.2023

ETFs zum Vermögensaufbau 100.000 Euro mit ETFs: So wirst du reich mit Indexfonds

Comic-Mann, der eine Leitung mit Geldscheinen aufdreht
Comic mit Mann, der eine Leitung mit Geldscheinen aufdreht: „Der Traum vieler Anleger ist es, an der Börse reich zu werden. Das kann mit ETFs auf lange Sicht gelingen.“
© Imago Images / Panthermedia

Ab wann gilt man als reich? Gute Frage.

Wer als Single monatlich knapp 5.700 Euro netto verdient, gilt als reich. Zumindest sagen das die Experten des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Denn die meisten Leute in Deutschland verdienen viel weniger.

An der Börse kann jedoch jeder sein Kapital mit ETFs, Aktien und Co. vor allem über längere Zeiträume vermehren.

Dabei gilt generell: Je länger der Anlagehorizont ist, desto besser stehen die Chancen, ein Vermögen mit ETFs aufzubauen.

Entscheidend dafür, dass das Vermögen über einen langen Zeitraum ansteigt, ist vor allem der Zinseszinseffekt.

Der Zinseszinseffekt einfach erklärt

Wenn ihr Geld anlegt, vermehrt sich das Kapital im besten Fall in jedem Jahr.

Das heißt, wenn du in einem Jahr 1.000 Euro in einem ETF angelegt hast und mit deinem Investment 100 Euro an Einkünften an der Börse erzielt hast, kannst du im kommenden Jahr 1.000 Euro + 100 Euro, also 1.100 Euro, anlegen.

Das sieht jetzt gar nicht so spektakulär aus.

„Aber es ist entscheidend, wie lange kann der Zinseszins für dich arbeiten kann“, sagt Finanzexpertin Anke Pauli, Gründerin der „Finanztheke“ und der Geldfreundinnen-Community.

Denn aus ihrer Sicht macht es einen großen Unterschied, ob es vielleicht „nur“ zehn Jahre oder gar 20 oder mehr Jahre sind.

 

Glaubst du nicht?

Damit du dir den Zinseszinseffekt besser vorstellen kannst, haben wir hier zwei Tabellen für dich:

  • einmal mit dem Endkapital, das du erhältst, wenn du 1.000 Euro mit Erträgen zwischen 1 und 10 Prozent über maximal 30 Jahre anlegst und
  • einmal mit dem Endkapital, wenn du statt 1.000 Euro 5000 Euro unter gleichen Bedingungen anlegst, also mit Erträgen zwischen 1 und 10 Prozent über maximal 30 Jahre.

Endkapital bei einer Einmalanlage in Höhe von 1.000 Euro

1.000 Euro Startkapital

       
 

1 %

2 %

5 %

8 %

10 %

1 Jahr

1.010

1.020

1.050

1.080

1.100

5 Jahre

1.051

1.104

1.276

1.469

1.611

10 Jahre

1.105

1.219

1.629

2.159

2.594

15 Jahre

1.161

1.346

2.079

3.172

4.177

20 Jahre

1.220

1.486

2.653

4.661

6.727

25 Jahre

1.282

1.641

3.386

6.848

10.835

30 Jahre

1.348

1.811

4.322

10.063

17.449

Tabelle: eigene Berechnungen

Die Tabelle kannst du so lesen:

  • Wenn du 1.000 Euro an Startkapital für fünf Jahre angelegt hast und im Durchschnitt 8 Prozent Zinsen pro Jahr bekommst, hättest du nach 5 Jahren ein Kapital von 1.469 Euro im Depot.
  • Über 30 Jahre, mit einem Zinssatz von 8 Prozent hast du dein Kapital über 30 Jahre locker verzehnfacht, auf knapp 10.063 Euro.
  •  

Eine Durchschnittsrendite pro Jahr in Höhe von 8 Prozent ist durchaus realistisch. Seit 1975 hat der Welt-Index MSCI World beispielsweise eine durchschnittliche Rendite von 8 Prozent geschafft.

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Endkapital bei einer Einmalanlage in Höhe von 5.000 Euro

5.000 Euro Startkapital

       
 

1 %

2 %

5 %

8 %

10 %

1 Jahr

5.050

5.100

5.250

5.400

5.500

5 Jahre

5.255

5.520

6.381

7.347

8.053

10 Jahre

5.523

6.095

8.144

10.795

12.969

15 Jahre

5.805

6.729

10.395

15.861

20.886

20 Jahre

6.101

7.430

13.266

23.305

33.637

25 Jahre

6.412

8.203

16.932

34.242

54.174

30 Jahre

6.739

9.057

21.610

50.313

87.247

Quelle: eigene Berechnungen

Aus 5.000 Euro kann nach 30 Jahren bei einem jährlichen Ertrag von 10 Prozent sogar ein Depotwert in Höhe von 87.247 Euro entstehen.

Aber Vorsicht! Kleine Durchschnittszinsen zwischen 1 und 2 Prozent bringen leider keine großen Renditesprünge, selbst über lange Zeiträume.

Das siehst du auch in den Tabellen: Bei einem Startkapital in Höhe von 1.000 Euro oder 5.000 Euro ist das Kapital auch nach 30 Jahren bei 1 Prozent Ertrag nur bei knapp 1.348 beziehungsweise 6.739 Euro.

Steuern und weitere Abgaben sind hier auch noch nicht eingerechnet.

Jedoch sind Durchschnittsrenditen in Höhe von 1 Prozent über 30 Jahre bei Aktien-ETFs auch wirklich sehr unrealistisch.

 

Auch bei ETF-Sparplänen greift der Zinseszinseffekt

Es lohnt sich auch, das Geld für Jahrzehnte in einen ETF-Sparplan zu stecken. Denn auch hier greift der Zinseszinseffekt. 

„Es kommt hier natürlich auch darauf an, wie viel Geld ich regelmäßig investieren kann. Sind es monatlich eher nur 50 Euro oder doch 300 Euro oder mehr", sagt Anke Pauli.

Und weiter: "Würde ich zum Beispiel ohne Anfangskapital 20 Jahre lang jeden Monat 300 Euro investieren, käme ich mit einer durchschnittlichen Rendite von 8 Prozent immerhin auf einen Betrag von etwas über 100.000 Euro (Steuern und andere Abgaben außer Betracht gelassen)“, rechnet die Finanzexpertin für einen Sparplan vor. Lohnt sich also!

 

Die Zahlen der Vergangenheit können laut Anke Pauli in der Zukunft natürlich auch anders aussehen: „Doch es ist ein Fakt, dass es sich lohnt, so früh wie möglich mit dem Investieren anzufangen.“ Da stimmen wir ihr auf jeden Fall zu.

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