Der Schock von 2022 war mehr als nur eine schmerzhafte Marktepisode – er markierte den Zusammenbruch der traditionellen 60/40-Aktien-Renten-Allokation. Das stabile Gleichgewicht der „Großen Ausgeglichenheit“ wich einer Welt mit erhöhter Inflationsvolatilität, schärferen politischen Schwankungen und geringeren Vorteilen der Diversifikation.

Diese Verschiebung bestätigte sich erneut im Jahr 2025, als sich die Korrelation zwischen Aktien und Renten sehr überraschend und volatil entwickelte. Während des Schocks am „Liberation Day” kam Renten zunächst die Rolle als Puffer gegen den Aktienrückgang zu, bevor dann beide Anlageklassen begannen, sich parallel zu bewegen und gemeinsam zu steigen und zu fallen.

In diesem Umfeld ist Agilität entscheidend. Eine Asset-Allokation, die die Modified Duration schnell reduzieren kann, wenn sie nicht mehr als vorteilhaft angesehen wird, ist ein echter Gamechanger. Mit einer Durationsspanne von -4 bis +10 kann der Carmignac Patrimoine flexibel auf Zinsänderungen reagieren – und so Chancen in einem sich stetig wandelnden Marktumfeld nutzen. Die größte Sorge der Carmignac-Fondsmanager bleibt derzeit das Risiko eines erneuten Inflationsanstiegs, was die vorsichtige Haltung gegenüber den Zinsmärkten begründet.

Doch Flexibilität bei Renten allein reicht nicht aus. Carmignac Patrimoine nutzt auch sein gesamtes Instrumentarium für Aktien und Währungen in einer Zeit, in der selbst der US-Dollar nicht mehr als sicherer Hafen gelten kann. Dieser globale und agile Ansatz ist nach Ansicht des Asset Managers der Schlüssel, um sich im aktuellen Umfeld souverän zu behaupten.

Grafik 1: Carmignac Patrimoine: Management der Modified Duration im Jahr 2025

Quelle: Carmignac, 12.09.2025

Managementteam und Investitionsprozess sind auf das aktuelle Anlageumfeld ausgerichtet

Eliezer Ben Zimra

Angesichts der strukturellen Veränderungen im Anlageumfeld hat Carmignac 2023 das Fondsmanagement-Team des Carmignac Patrimoine umgestaltet und neue Kompetenz hinzugewonnen, um den Wettbewerbsvorteil zu stärken.

Renten und Währungen: Nach Jahrzehnten verzerrter Renditen, die durch die Zentralbanken-Politik gedrückt wurden, hat das strukturell volatilere Zinsumfeld Carmignac dazu veranlasst, die Rentenallokation Eliezer Ben Zimra und Guillaume Rigeade anzuvertrauen – zwei erfahrenen und flexiblen Renten-Managern, deren Ansatz darauf basiert, Chancen bei Spread, Zinsen und Kurvenvolatilität zu nutzen. Sie setzen auch inflationsindexierte Strategien ein.

Guillaume Rigeade

Aktien: Dieses neue Paradigma erfordert eine stärkere Fokussierung auf Sektorrotation und fundamentale Bewertungen. In diesem Zusammenhang sticht die Anlagephilosophie von Kristofer Barrett hervor, der seit April 2024 als Co-Fondsmanager des Carmignac Patrimoine tätig ist: Frei von starren Beschränkungen hinsichtlich Sektor, Region, Marktkapitalisierung oder Stil konzentriert er sich auf Unternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial – stets geleitet von Rentabilität und Bewertungsdisziplin.

Kristofer Barrett

Seit seiner Ernennung zum Fondsmanager hat er die durchschnittliche Fundamental-Bewertung des Portfolios gesenkt und gleichzeitig ein hohes Rentabilitätsniveau beibehalten.

Makro-Overlay: Angesichts der zunehmenden Volatilität der Korrelationen zwischen Aktien und Renten war der Bedarf an einer echten Diversifizierung der Anlageklassen noch nie so groß wie heute. Zu diesem Zweck hat Carmignac die Kompetenz mit Jacques Hirsch verstärkt.

Jacques Hirsch

Der Co-Manager des Carmignac Portfolio Patrimoine hat die breite Flexibilität des Fonds um ein taktisches Aktienmanagement ergänzt. Während sich das Mandat lange Zeit auf Delta-One-Produkte konzentrierte, bringt Hirsch neue Perspektiven ein – er nutzt Optionen, um die Kursbewegungen im Portfolio asymmetrisch zu steuern und potenzielle Gewinne bei begrenztem Risiko zu erhöhen, fügt Diversifikatoren wie Goldminenunternehmen und Volatilität hinzu und sorgt für einen kosteneffizienten Schutz des Portfolios.