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Kapitalmärkte Volatiler Herbst in Sicht: Bei Aktien steigt das Risiko

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Doch andererseits gibt es eine direktere und kurzfristigere Folge: Aktienmärkte mögen niedrige Volatilität. Auch wenn die täglichen Kursgewinne nicht sonderlich eindrucksvoll sind, ist der zugrundeliegende Kurstrend in Phasen geringer Volatilität fast immer positiv. Wenn wesentliche Neuigkeiten ausbleiben, zeigen Aktien eine naturgemäße Tendenz zu steigenden Notierungen. So zeigen sich beim S&P 500 Index seit 1930 insgesamt 24 Zeiträume, in denen die Volatilität für mindestens zwei Monate niedrig blieb. In diesen Phasen stiegen die Aktienkurse im Schnitt um 4,6 Prozent (siehe folgende Grafik).

Der S&P 500 Index zeigt seit 1930 insgesamt 24 Zeiträume, in denen die Volatilität für mindestens zwei Monate niedrig blieb. (Quellen: Bloomberg, Robeco)

Bei Aktien ist Vorsicht angesagt

Anleger sollten die bisherige Phase also genießen, solange es geht. Aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit dürfte sie nicht von Dauer sein wird: An den Aktienmärkten geht es in den Monaten September und Oktober erfahrungsgemäß wechselhaft zu.

So dürfte eine ganze Reihe von Themen, wie die weitere Entwicklung in Sachen Brexit und die US-Präsidentschaftswahl, zu einem Anstieg der Volatilität auf das gewohnte Niveau führen. Wir sind daher bei Aktien weiter vorsichtig. Wir haben bereits im Sommer der Versuchung widerstanden, uns während der Phase niedriger Volatilität stärker in Aktien zu engagieren. Insgesamt bleiben Aktien untergewichtet, da wir zahlreiche Risiken sehen, die von den Aktienmärkten weitgehend ignoriert worden sind, als sich die Kurse während der Phase niedriger Volatilität wie von alleine aufwärts entwickelt haben.

Für ein böses Erwachen könnten die hohen Bewertungsniveaus von US-Aktien sorgen sowie unter Druck stehende Unternehmensgewinne, unsichere Perspektiven in China, hohe Schuldenstände und die Wahlen in den USA im November.

Direkte negative Folgen des Brexit-Votums dürften begrenzt ausfallen

Allerdings haben wir die auf einen fallenden Wechselkurs ausgerichtete Short-Position im britischen Pfund vorerst geschlossen. Denn die direkten negativen Folgen des Brexit-Votums erscheinen begrenzt, nachdem sich die Einzelhandelsumsätze und die Daten zum Verbrauchervertrauen im August wieder erholt haben. Wir glauben zwar nicht, dass Großbritannien bereits aus dem Gröbsten heraus ist, doch machen die positiven Nachrichten das Pfund derzeit anfällig für starke Gegenbewegungen.

Angesichts der weiter sinkenden Renditeaufschläge bei Hochzinsanleihen haben wir unsere Übergewichtung in dieser Anlagekategorie schrittweise verringert. Gleichzeitig haben wir unser Engagement bei europäischen Unternehmensanleihen ausgebaut, da wir damit rechnen, dass dieses Marktsegment für mindestens ein weiteres halbes Jahr vom Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank profitieren wird.

Darüber hinaus dürften die Renditeaufschläge gegenüber Staatsanleihen weiter zurückgehen und Anleger dürften sich nach Alternativen umschauen, die noch etwas höhere Renditen bieten. Hierzu zählen für uns beispielsweise Anleihen aus dem Finanzsektor.

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