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Was 2021 ansteht Kaufen, verkaufen oder nichts tun?

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Gleichzeitig sind viele dieser Staaten insgesamt noch moderat im Ausland verschuldet, so dass die Ausfallrisiken dieser Staaten oft überaus niedrig sind. Das wiederum stärkt auf Dauer die Währungen dieser Staaten. Beispiele sind Anleihen in der indischen Rupie, dem russischem Rubel, dem mexikanischen Peso.

Währungen

Es ist sehr gut möglich, dass der Euro nach dem Anstieg im aktuellen Jahr in 2021 wieder zur Schwäche neigt. Schließlich könnten einige Länder der Euro-Zone aufgrund der Corona-Nachwirkungen erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Gerade den Ländern, die stark vom Tourismus abhängig sind, allen voran Griechenland und in Teilen Italien, Spanien, Portugal sowie Österreich, fehlen erhebliche Einnahmen. Dies kostet dort den Sozialsystemen erhebliche Mittel, aber auch die Steuereinnahmen dieser Länder sind dadurch eingebrochen. Eine neue Staatsschuldenkrise ist also denkbar, was den Euro erheblich belasten würde.

Edelmetalle

Edelmetalle und da vor allem Gold sind sehr spekulativ und daher als langfristige Geldanlage eher zweifelhaft. Auf Dauer fällt fast jeder Rohstoff aufgrund des steigenden Angebots bei steigenden Preisen zwischendurch immer wieder auf das Niveau der Produktionskosten plus einer Gewinnspanne zurück. Für alle anderen Edelmetalle gilt dies umso mehr. So wird ein großer Teil von Silber und Platin durch die Industrie verbraucht. In den Fällen bestimmen wechselnde Nachfrage und das Angebot umso stärker die Preise.

Bei allen Rohstoffen wird es langfristig allerdings so sein, dass die Preise im Regelfall etwas stärker als die Inflationsrate steigen. Dies gilt dann, wenn sich die Produktionskosten nicht nur durch steigende Arbeitskosten, sondern auch durch höhere Schürfkosten infolge tieferer und schwierigerer Exploration erhöhen.

Inflationsrate

Zu Inflationsgefahren kann es dann kommen, sofern die Güternachfrage in ganz Europa steigt. Dies ist aktuell nicht absehbar. Im Gegenteil: aufgrund der derzeitigen Ängste in der Bevölkerung ist die Sparquote höher als in normalen Jahren.  Zudem sind eher Steuererhöhungen zu erwarten, um die deutlich erhöhten Staatsschulden zu reduzieren. Dies senkt eher die Nachfrage. Die Gelder, die die Notenbanken in die Märkte pumpen, sorgen ebenfalls nicht für steigende Güternachfrage.

Schließlich wird das nur möglich sein, wenn die Banken das Geld an die Verbraucher in Form von Krediten weitergeben. Dies wiederum wird wegen strikter Regulierungen durch Basel III und andere Auflagen verhindert. Die Gelder fließen somit fast ausschließlich in die Kapitalmärkte, was allenfalls dort eine weitere Preis-Inflation verursacht: weiter steigende Aktienkurse, weiter fallende Renditen auch bei riskanten Emittenten.


Über den Autor:
Uwe Eilers ist Vorstand des Vermögensverwalters FV Frankfurter Vermögen mit SItz in Königstein/ Taunus.

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