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Karriere-Turbo Certified Financial Planner

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Für Streitfälle zwischen Beratern, Unternehmen und Kunden hat der Verband zudem ein Ehrengericht installiert, das die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte Fachanwältin Katja Fohrer aus der Kanzlei Mattil & Kollegen leitet. „Es gab bislang nur wenige Beschwerden, und nur in einem Verfahren hat sich die Beschwerde als berechtigt erwiesen“, sagt Fohrer. Erst ein Mal seit Bestehen habe das Ehrengericht einen Berater gerügt – keine schlechte Bilanz im Vergleich zur Gesamtbranche. Jedoch arbeiten längst nicht alle CFPs in der Kundenberatung, wie FPSB-Vorstand Arndt Stiegeler relativiert.

Doch ob Kundenberatung oder nicht, jeder CFP weiß, wie man einen Finanzplan schreibt. Diese fachübergreifende, tief gehende Methodenkompetenz hält Antea- Vorstand Hirsch denn auch für einen entscheidenden Vorteil. „Wer vermögende Privatkunden berät, muss wissen, wie Assetklassen zusammen und aufeinander wirken. Verkaufe ich etwa eine Immobile und lege in Private Equity an, ändert sich nicht nur die Risikostruktur, sondern auch die Verlustzuweisungen fallen aus, und die Cashflow-Rechnung ändert sich.“

Regulierung: Elfmeter verschossen

Als mit der Finanzkrise das Thema Regulierung hochkochte, avancierte die mangelnde Beratungsqualität plötzlich zum Top-Thema. Die Finanzplaner waren allerdings in den Medien kaum präsent. Eine vertane Gelegenheit, sich zu positionieren und bei Anlegern bekannter zu werden. „Den Elfmeter haben wir nicht verwandelt“, bekennt Hirsch freimütig.

Mit der nun zu erwartenden Regulierung der Fondsvermittler über die Gewerbeämter geht Verbandsvorstand Stiegeler hart ins Gericht. Das splitte den Markt in Segmente, deren Zulassungskriterien sich an Produktgruppen orientierten. „Wenn jemand die IHK-Prüfung über geschlossene Fonds absolviert hat, kann er diese vertreiben, ohne etwa von Altersvorsorge Ahnung zu haben und ohne zu wissen, wie man Produkte sinnvoll verknüpft“, schimpft er. Das habe nichts mit nachhaltiger und ganzheitlicher Anlageberatung zu tun. Sein Fazit: „Die Risiken für den Kunden bleiben hoch.“

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