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Katastrophen-Bonds bestehen Stresstest

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Heute sind etwa 14 Milliarden Dollar in Katastrophenbonds investiert. Bis in vier Jahren dürfte die in Cat-Bonds investierte Summe bis auf 30 Milliarden Dollar angestiegen sein. Wir stellen fest, dass vor allem Pensionskassen und Family Offices mehr und mehr in Katastrophen-Anleihen investieren.  

Dieses Interesse kommt nicht von ungefähr: Von Januar 2002 bis Januar 2012 haben Cat-Bonds pro Jahr im Durchschnitt um sieben Prozent rentiert. In der gleichen Periode lag die Performance von Aktien durchschnittlich bei nur drei Prozent pro Jahr.

Auch die Volatilität der Cat-Bonds zeigt im Vergleich zur Assetklasse Aktien einen massiven Unterschied: Die Kursausschläge lagen bei Katastrophenanleihen in den letzten zehn Jahren bei durchschnittlich 3,3 Prozent pro Jahr, während die Volatilität auf der Aktienseite bei über 19 Prozent lag. Cat-Bonds korrelieren fast nicht mit anderen Anlageklassen und lassen Investoren deshalb ruhiger schlafen.

Ein Fondsmanager eines Aktien- oder Unternehmensanleihenfonds muss die Firmen in seinem Portfolio stets im Fokus behalten. Er muss vorhersehen wie gut oder schlecht sich die Unternehmen entwickeln und gegebenenfalls sofort reagieren. Ein Unglück ist allerdings nicht vorhersehbar. Eine Naturkatastrophe kann jederzeit und fast überall eintreten.

Mein Job als Cat-Bond-Fondsmanager ist es, vor allem die Risiken einzuschätzen. Die Selektion der Anleihen am Anfang ist deshalb das Wichtigste. Ein Cat-Bond-Fondsmanager muss genau wissen, wie gut er für die Risiken, die er eingeht, schlußendlich entlohnt wird. Er funktioniert hier wie eine Versicherung und versucht, die Risiken stets gut auszuwählen und zu verteilen. In einem Aktienfonds wird das gesamte Portfolio pro Jahr bis zu fünf oder sechsmal ausgewechselt. Ein professioneller Manager eines Cat-Bonds-Fonds wechselt in einem Jahr hingegen nur etwa 20 bis 25 Prozent seines Portfolios aus.

Cat-Bonds gehören zu einer noch relativ jungen Anlageklasse. Auch viele Institutionelle haben Katastrophenanleihen noch immer nicht entdeckt. Nach erfolgreich bestandenem Stresstest, wird sich dies nun aber mehr und mehr ändern, davon bin ich überzeugt.

Katastrophenanleihen sind wegen ihres großen Diversifikationseffekts für institutionelle und private Investoren gleichermaßen geeignet. Ich empfehle Cat-Bonds als Beimischung im Rahmen von einem bis drei Prozent des Gesamtportfolios.

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