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Katastrophenanleihen An Naturkatastrophen verdienen

Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Lux & Präuner in München
Marc-Oliver Lux von der Vermögensverwaltung Lux & Präuner in München
Nicht noch einmal, dachte sich die Regierung auf den Philippinen. Nachdem der Taifun „Haiyan“ im November vergangenen Jahres die Küste des Landes erreicht hatte, wussten alle, dass er den Inselstaat verwüsten wird. Viel schlimmer war aber, dass die Schäden nur minimal abgesichert waren.

„Haiyan“ – zu Deutsch „Sturmschwalbe“ – verursachte Schäden von über 10 Milliarden Euro. Nur ein Bruchteil dessen haben Versicherer übernommen, weil weder Staat noch Haushalte ausreichend versichert waren.

Aber auch Versicherer müssen sich absichern. Denn Naturkatastrophen können immense Schäden anrichten. Ein Weg sind Katastrophenanleihen: Damit können Emittenten den finanziellen Schaden aus Naturkatastrophen abfedern. Zu den Herausgebern zählen vor allem Versicherer, die oft Risiken auf der ganzen Welt übernehmen.

Interesse an den sogenannten „Cat-Bonds“ (Cat als Abkürzung für Catastrophy, auf Deutsch Katastrophe) haben vor allem institutionelle Investoren: Hedgefonds, Pensionskassen, Stiftungen oder Family Offices, die das Geld vermögender Privatleute verwalten. Sie beteiligen sich mit ihrem Beitrag an den zu versicherndem Risiko, das meistens thematisch und geografisch festgelegt ist, zum Beispiel „Hurrikan-Risiken in Florida“. Der Vorteil dieser Papiere: Sie bieten häufig attraktive Zinsen und sind statistisch nicht von anderen Ereignissen, wie etwa einer Finanzkrise, abhängig.

Die Renditen waren in der Vergangenheit mitunter zweistellig – genau das, was Investoren in einer Niedrigzinsphase suchen. Immer mehr kühne Geldgeber fanden sich, und so stieg das Emissionsvolumen in den vergangenen zwölf Monaten auf ein Rekordniveau von über acht Milliarden US-Dollar. Die Renditen der Katastrophenanleihen sind deshalb seit Hurrikan Sandy im Oktober 2012 gesunken. Es scheint, als wären die Papiere Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden.

Seit dem US-Hurrikan hat es kaum noch nennenswerte Katastrophen gegeben, die man absichern könnte. Die Nachfrage stieg stärker als das Angebot. Die Folge: Die Rendite sinkt. Für ein breit aufgestelltes Portfolio liegt die Erwartung jedoch immer noch zwischen 4 und 6 Prozent.

Unsere Einschätzung:

Mit Cat-Bonds können Anleger an Naturkatastrophen verdienen – aber nur, wenn sie ausbleiben. Als Beimischung und Diversifizierung zu klassischen Zinsanlagen sind Katastrophenanleihen sehr wohl interessant. Für Privatanleger macht es jedoch keinen Sinn, sich einzelne Anleihen ins Depot zu legen. Zu komplex wäre die Analyse der Risiken. Stattdessen empfehlen sich Investmentfonds, die breit gestreut in Cat-Bonds investieren und somit Klumpenrisiken vermeiden.

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