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Kaufen oder nicht kaufen? Russland-Rally spaltet die Meinungen

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Kursschwankungen

Heinz Rüttimann, Schwellenmarkt-Stratege der Julius Bär Group, erhöhte sein Anlageurteil für Russland im März auf Neutral. Seiner Meinung nach stellen die Aktien keine langfristige Kaufgelegenheit dar, bis die internationalen Sanktionen aufgehoben sind und die Wirtschaft wieder wächst. „Die Aktienmarkterholung in Russland dürfte sich die nächsten vier Monate fortsetzen, doch sowohl die wirtschaftliche als auch die politische Lage bleiben negativ", sagte er vergangene Woche.

Russlands Haushaltseinnahmen speisen sich etwa zur Hälfte aus dem Verkauf von Energieträgern. Zudem haben Anleger sich die Finger verbrannt, als eine Berg- und Talfahrt der Ölpreise die Aktien von der weltweit viertbesten Entwicklung im ersten Quartal 2015 zu den größten Verlierern im dritten Quartal desselben Jahres machte, nur um in diesem Jahr wieder in die oberen Ränge der Weltrangliste hochzuschnellen. Die historische Volatilität auf Sicht von 30 Handelstagen des RTS Index erreichte im Februar mit 55 Prozent einen Höchststand, und die Kursschwankungen sind noch immer die höchsten der Welt, wie Daten von Bloomberg zeigen.

Verbindung mit Ölpreis

Obwohl die UBS die Aktien des Landes im Juli wieder optimistisch betrachtete, blieb die Vermögensverwaltungssparte neutral eingestellt. Der Brent-Ölpreis wird in den nächsten drei Monaten wahrscheinlich auf etwa 35 Dollar je Barrel fallen, während die US-Sorte West Texas Intermediate zum Jahresende in der Spanne von 40 Dollar bis 60 Dollar liegen dürfte, erwartet Jorge Mariscal, Investmentchef bei UBS Wealth Management. Das ist seiner Einschätzung nach nicht hoch genug, um die Wirtschaft anzukurbeln und den Markt zu unterstützen.

„Der russische Markt ist mit dem Ölpreis verknüpft, und da wir auf kurze Sicht Öl gegenüber eine pessimistische Haltung einnehmen, ist der russische Mark an keinem guten Punkt, an dem man kaufen sollte", sagte Mariscal vergangene Woche im Telefoninterview aus New York. „Es wird in Zukunft wohl einen besseren Einstiegspunkt geben, aber nicht jetzt."

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