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Kehrtwende der Energiebranche Der steigende Ölpreis beflügelt Energieaktien

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Marktkonsolidierung ist ausgeblieben

Der historische Ölpreisverfall führte zu zahlreichen Schwankungen im Energiesektor und am Aktienmarkt im Allgemeinen. Denn der fallende Ölpreis schürte die Angst, dass dem Sektor Insolvenzen bevorstehen könnten, da Unternehmen ihren wirtschaftlichen Verpflichtungen nicht mehr länger nachkommen konnten. Gleichzeitig haben geduldige Anleger vergeblich auf die jährlichen Dividendenausschüttungen gewartet.

In solchen Phasen ist es eigentlich normal, dass sich größere Unternehmen nach kleineren Konkurrenten umsehen, um diese zu einem niedrigen Preis zu kaufen. Das war im schwer gebeutelten Energiesektor aber nicht der Fall.

Es kam zu vereinzelten Insolvenzen vor allem bei Unternehmen im Privatbesitz, was den Aktienmarkt jedoch nicht beeinträchtigt hat. Eine Konsolidierungswelle im Energiesektor blieb aus, da sich die potenziellen Käufer und Verkäufer nicht über den Preis der Vermögenswerte einigen konnten. Daher warteten die Gesellschaften, die eine Übernahme in Erwägung zogen, bis ein Unternehmen in Konkurs ging, damit sie die Vermögenswerte aus der Konkursmasse günstiger erwerben konnten.

Energiekonzerne vor Gewinnsprüngen

Der Energiesektor besteht aus mehreren Untersegmenten. Das größte macht etwa 55 Prozent des Referenzindex aus und nennt sich „integrierte Öl- und Energieunternehmen", zu denen große Konzerne wie die britische BP, die niederländische Royal Dutch Shell und die zwei US-amerikanischen Giganten Exxon Mobil und Chevron zählen. Diese Unternehmen arbeiten allesamt entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Energiesektors: von der Ölbohrung über die Produktion bis hin zum Vertrieb.

Chevron hat einige Projekte initiiert, die mindestens bis Mitte 2017 andauern und Gewinne erzielen werden. Deshalb muss das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren nicht so viel investieren, so dass es einen Teil seiner Schulden tilgen und eine attraktive Dividende ausschütten kann. Grundsätzlich ist für den Energiesektor aber maßgeblich, dass sich der Ölpreis in den nächsten 12 bis 18 Monaten stabilisiert und weiter steigt, denn der Aktienmarkt hat bereits einen höheren Ölpreis eingepreist als den Preis, zu dem Terminkontrakte gehandelt werden.

Einer der wichtigsten Faktoren für die weitere Entwicklung des Ölpreises ist die Entwicklung der Weltwirtschaft. Positive Wachstumsaussichten kommen dem Ölpreis zugute, da die Nachfrage erwartungsgemäß steigen wird. Im Gegensatz dazu wirkt sich ein rückläufiges Weltwirtschaftswachstum nachteilig aus.

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