DIHK-Konjunkturumfrage Kein einziger Lebensversicherer optimistisch

Mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten einen Geschäftsrückgang. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter mehr als 24.000 Betrieben.
Auch bei den 90 befragten Versicherern habe die Stimmung einen Tiefpunkt erreicht, berichtet die Rating-Agentur Assekurata. Wenngleich die Versicherer etwas optimistischer sind als die übrigen Branchen, gehen dennoch 40 Prozent der Befragungsteilnehmer von rückläufigen Geschäften aus. Lediglich 8 Prozent erwarten, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verbessert.
Vier von fünf Lebensversicherer erwarten schlechtere Geschäfte
Trotz der Zinswende, die die Neu- und Wiederanlage an den Kapitalmärkten wieder attraktiver macht und der steigenden Überschussbeteiligung geben sich die Lebensversicherer besonders pessimistisch. Vier von fünf befragten Lebensversicherern gehen davon aus, dass sich ihre Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern werden. Keiner der insgesamt zwölf Umfrageteilnehmer aus dem Lebensversicherungsbereich geht von einer Verbesserung der Wirtschaftslage aus.
Etwas besser zeigt sich das Stimmungsbild In der Schaden-/Unfallversicherung. Doch auch hier hegen die 41 Befragungsteilnehmer aktuell deutlich niedrigere Geschäftserwartungen als zuvor. Während zu Jahresbeginn noch 25 Prozent der Unternehmen von besseren Geschäften ausgingen, waren es im Herbst nur noch 4 Prozent.
Preiserhöhungen durch höhere Schäden und Rückversicherungskosten
Infolge der anhaltend hohen Inflation und der damit verbundenen Kostenentwicklung blicken hier 36 Prozent besorgt in die Zukunft. Neben steigenden Schadenzahlungen dürften auch höhere Rückversicherungskosten in vielen Zweigen der Schaden-/Unfallversicherung deutliche Preisanstiege nach sich ziehen, was sich belastend auf die Versicherungsnachfrage von Kunden auswirken kann.
Als größte Geschäftsrisiken stuft die Versicherungswirtschaft den Fachkräftemangel und die sinkende Inlandsnachfrage ein. In den vergangenen Jahren sorgten sich die Branchenvertreter vor allem über die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.