Kein Zweifel an Draghi Volkswirte rechnen fest mit EZB-Stimulus
er Präsident der Europäischen Zentralbank sagte, die Währungshüter fühlten sich wohl dabei, im kommenden Monat zu handeln. 90 Prozent der Volkswirte, die an der monatlichen Umfrage von Bloomberg teilgenommen haben, rechnen damit, dass im Juni die Geldpolitik gelockert wird. Die Investoren hoffen auf zusätzliche Konjunkturförderung und einen schwächeren Euro. Umso größer wäre ihre Enttäuschung, sollte Draghi nicht liefern.
Fast ein Jahr nachdem der EZB-Präsident zusagte, die Erholung des Euroraums mit niedrigen Zinsen zu stützen, ist das Wachstum mittelmäßig und die Inflation weniger als halb so hoch wie von der EZB angestrebt. Damit steigt die Erwartung, dass die Notenbank energischer auftritt und radikale Schritte einleitet - von einem negativen Einlagensatz bis zum Ankauf von Aktiva.
“Draghi hat sich eindeutig im voraus festgelegt”, sagte Elwin de Groot, Volkswirt bei der Rabobank in Utrecht. “Wie jeder Notenbanker wissen dürfte, riskiert er seinen Ruf - und eine erhebliche Aufwertung des Euro - wenn die EZB im Juni die Ankündigung nicht erfüllt.”
In der Bloomberg-Umfrage rechneten 47 von 52 Teilnehmern für die nächste Sitzung des EZB-Rats am 5. Juni in Frankfurt mit einer Lockerung der Geldpolitik. 88 Prozent - so viele wie noch nie - bescheinigten den seit Juli in jedem Monat getroffenen Aussagen Draghis über das zu erwartende Zinsniveau die beabsichtigte Wirkung. Im September, als die Frage erstmals in die monatliche Erhebung aufgenommen wurde, vertraten nur 48 Prozent diese Auffassung.
Über 60 Prozent deuteten seine Äußerungen im Anschluss an die Ratssitzung vom 8. Mai als Absichtserklärung. Die Währungshüter seien unzufrieden mit dem Inflationsausblick, und fühlten sich wohl dabei, beim nächsten Mal zu handeln, sagte Draghi bei dieser Gelegenheit.
“Die Zeiten, in denen man sich niemals im voraus auf geldpolitisches Handeln festlegte, sind vorbei”, sagte Duncan de Vries, Volkswirt bei NIBC Bank in Den Haag. “Die einzige Ungewissheit, die am Markt noch besteht, ist die Frage, welche Maßnahmen die EZB nächsten Monat ergreifen wird.”
Von den 47 Volkswirten, die mit geldpolitischen Maßnahmen rechnen, erwarten 29 gleichzeitig eine Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes von derzeit 0,25 Prozent sowie des Einlagensatzes von derzeit null Prozent. Damit wäre die EZB die erste bedeutende Notenbank, die Banken Gebühren für Übernacht-Einlagen abverlangt. Dänemark beendete ein entsprechendes Experiment im April.
In einer vergangene Woche veröffentlichten separaten Umfrage sagten 39 Volkswirte im Median eine Senkung des EZB-Leitzinssatzes um 10 Basispunkte auf 0,15 Prozent voraus.
Fast ein Jahr nachdem der EZB-Präsident zusagte, die Erholung des Euroraums mit niedrigen Zinsen zu stützen, ist das Wachstum mittelmäßig und die Inflation weniger als halb so hoch wie von der EZB angestrebt. Damit steigt die Erwartung, dass die Notenbank energischer auftritt und radikale Schritte einleitet - von einem negativen Einlagensatz bis zum Ankauf von Aktiva.
“Draghi hat sich eindeutig im voraus festgelegt”, sagte Elwin de Groot, Volkswirt bei der Rabobank in Utrecht. “Wie jeder Notenbanker wissen dürfte, riskiert er seinen Ruf - und eine erhebliche Aufwertung des Euro - wenn die EZB im Juni die Ankündigung nicht erfüllt.”
In der Bloomberg-Umfrage rechneten 47 von 52 Teilnehmern für die nächste Sitzung des EZB-Rats am 5. Juni in Frankfurt mit einer Lockerung der Geldpolitik. 88 Prozent - so viele wie noch nie - bescheinigten den seit Juli in jedem Monat getroffenen Aussagen Draghis über das zu erwartende Zinsniveau die beabsichtigte Wirkung. Im September, als die Frage erstmals in die monatliche Erhebung aufgenommen wurde, vertraten nur 48 Prozent diese Auffassung.
Über 60 Prozent deuteten seine Äußerungen im Anschluss an die Ratssitzung vom 8. Mai als Absichtserklärung. Die Währungshüter seien unzufrieden mit dem Inflationsausblick, und fühlten sich wohl dabei, beim nächsten Mal zu handeln, sagte Draghi bei dieser Gelegenheit.
“Die Zeiten, in denen man sich niemals im voraus auf geldpolitisches Handeln festlegte, sind vorbei”, sagte Duncan de Vries, Volkswirt bei NIBC Bank in Den Haag. “Die einzige Ungewissheit, die am Markt noch besteht, ist die Frage, welche Maßnahmen die EZB nächsten Monat ergreifen wird.”
Von den 47 Volkswirten, die mit geldpolitischen Maßnahmen rechnen, erwarten 29 gleichzeitig eine Senkung des Hauptrefinanzierungssatzes von derzeit 0,25 Prozent sowie des Einlagensatzes von derzeit null Prozent. Damit wäre die EZB die erste bedeutende Notenbank, die Banken Gebühren für Übernacht-Einlagen abverlangt. Dänemark beendete ein entsprechendes Experiment im April.
In einer vergangene Woche veröffentlichten separaten Umfrage sagten 39 Volkswirte im Median eine Senkung des EZB-Leitzinssatzes um 10 Basispunkte auf 0,15 Prozent voraus.
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