Keine Angst vor Schwellenländern: "Brasilien ist stabiler als Italien"
DAS INVESTMENT.com: Wenn sich Anleger wegen der politischen Verhältnisse etwa in China moralisch schwertun – welche Regionen können Berater dann empfehlen?
Morath: Das dürfte vor allem in Lateinamerika der Fall sein. Aber auch die meisten osteuropäischen Länder wie etwa Polen sind wohl kaum mehr als totalitäre Staaten einzuordnen, sondern als funktionierende Demokratien.
DAS INVESTMENT.com: Nehmen wir einen Anleger, der noch nie in Schwellenländer investiert hat. Welchen Fonds sollte Ihr Vermittler empfehlen?
Morath: Da würden wir zu einer Aufteilung auf zwei Fonds raten. 75 Prozent im Emerging Market Income Fund mit Schwerpunkt auf Schwellenländeranleihen, 25 Prozent in unserem Aktienfonds Global Emerging Markets Fund. Je nach Risikoneigung kann die Gewichtung beider Fonds variiert werden.
DAS INVESTMENT.com: Und für welche Anlagestrategie sind Ihre anderen Schwellenländerfonds geeignet, etwa der Barings Russia oder der Barings Eastern Europe?
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DAS INVESTMENT.com: Ein Blick nach vorn – auf welchen Märkten wird die Party am lebhaftesten weitergehen?
Morath: Russland etwa ist trotz der Kursrally der letzten Monate mit einem immer noch einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis nach wie vor attraktiv, auch wegen des hohen Ölpreises. Etwas vorsichtiger bewerten wir Brasilien wegen der anstehenden Wahlen, zumal Präsident Lua nicht noch einmal kandidieren kann. Erfahrungsgemäß gehen Wahlen in der Region oft mit höheren Schwankungen einher.
Oliver Morath ist Geschäftsführer bei Baring Asset Management (Barings) in Frankfurt am Main.
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