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Keine anhaltende Deflation im Euroraum Deflations-Schreckgespenst im Euroraum wohl vorbei

Nachdem die Verbraucherpreise vier Monate in Folge gefallen sind, dürften sie im April erstmals wieder unverändert geblieben sein, erwarten von Bloomberg befragte Analysten. Eurostat gibt die Zahlen am morgigen Donnerstag um 11 Uhr in Luxemburg bekannt. Diese Trendwende signalisiert, dass die Auswirkungen des Ölpreis-Einbruchs langsam auslaufen, ohne einen stärkeren Rückgang bei Preisen und Gehältern mit sich zu bringen. Gleichzeitig zieht die Konjunktur in der Region an.

Die Europäische Zentralbank, die im März mit ihrem Anleihe-Kaufprogramm begann, um die Gefahr der Deflation abzuwehren, dürfte in den nächsten Tagen auf weitere Hinweise stoßen, dass es den 19 Ländern der Euro-Region wirtschaftlich besser geht. Die sinkende Arbeitslosigkeit in der Eurozone und ermutigende Daten aus Deutschland und Spanien werden die Prognose der Währungshüter wohl unterstützen, wonach es zu einer graduellen Stärkung der Erholung kommen wird.

„Eine weitere Verbesserung bei den Inflationsdaten könnte dabei helfen, die Angst vor einer Deflations-Spirale einzudämmen“, sagt Johannes Gareis, Volkswirt bei Natixis in Frankfurt. „Die EZB wird die bessere Entwicklung der Inflation wahrscheinlich begrüßen. Aber für die Verbraucher der Eurozone hat die Deflations-Bedrohung noch nicht einmal begonnen.“

Die Erholung fällt mit dem Start der 1,1 Billionen Euro schweren quantitativen Lockerung (QE) der EZB zusammen. Deren vollständige Umsetzung wird dazu führen, dass sich die Inflation bis 2017 wieder dem Notenbank-Ziel von knapp unter zwei Prozent annähert, sagt die EZB voraus.

„Die Auswirkungen von QE zeigen sich genau zu einem Zeitpunkt, zu dem die Erholung Tritt fasst, und sie werden diese verstärken“, erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeuré in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift Alternatives Economiques. „Dieser Mechanismus kann potenziell sehr kräftig sein.“

Während sich EZB-Präsident Mario Draghi seit Beginn der quantitativen Lockerung optimistischer zur wirtschaftlichen Erholung im Euroraum geäußert hat, warnte er gleichzeitig davor, dass sie ohne strukturelle Reformen nicht nachhaltig sein werde. Die aktuelle Erholung sei lediglich „zyklisch“ und werde nicht „strukturell“ werden, solange die Regierungen nicht Änderungen durchsetzen, mit denen die langfristigen Wachstumsaussichten verbessert werden, erklärte Draghi.

Weitere Belastungen stellen auch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in der Region und die Unsicherheit mit Blick auf Griechenland dar.

„Wir rechnen zwar damit, dass die Kerninflation graduell anzieht“, sagt Anatoli Annenkov, ein leitender Volkswirt bei Société Générale in London. „Aber die Eurozone bleibt sehr anfällig für jegliche negativen Überraschungen und das Schreckgespenst der Niedriginflation liegt noch lange nicht hinter uns.“

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