LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MischfondsLesedauer: 7 Minuten

Keine Auto-Hersteller, keine Telekom, keine Allianz Fonds-Klassiker im Check-Up: Fidelity Germany Fund

Seite 2 / 2

Empfohlener redaktioneller Inhalt
Externe Inhalte anpassen

An dieser Stelle finden Sie externen Inhalt, der unseren Artikel ergänzt. Sie können sich die externen Inhalte mit einem Klick anzeigen lassen. Die eingebundene externe Seite setzt, wenn Sie den Inhalt einblenden, selbstständig Cookies, worauf wir keinen Einfluss haben.

Externen Inhalt einmal anzeigen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt und Cookies von diesen Drittplattformen gesetzt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.


2. Die aktuelle Positionierung

Derzeit ist von Engelbrechten am stärksten in den Bereichen Verbrauchsgüter (28,0 Prozent) und Informationstechnologie (23,7 Prozent) investiert. Ebenfalls zweistellig gewichtet er Gesundheits- und Industrietitel (siehe Grafik). „Ich möchte unterschätztes Wachstum und eine unterschätzte Gesamtkapitalrendite sehen. Ein Beispiel ist United Internet. Diese Aktie ist dieses Jahr unter Druck gekommen. Das ist jedoch eine gute Möglichkeit, das Engagement zu erhöhen.“

Keine Kompromisse geht von Engelbrechten derzeit bei den Auto-Herstellern ein. „Ich habe 2015 angefangen, mich von diesen Titeln zu trennen, seit Jahresbeginn habe ich meine Positionen dort weitgehend glattgestellt“, sagt der Fidelity-Manager. Diese Entscheidung begründet er damit, dass die Analysen zu den Endmärkten einen negativen Trend anzeigen: „Ich denke zum Beispiel, dass nach zehn Jahren starken Wachstums für dieses Segment aus China keine zusätzlichen Impulse mehr zu erwarten sind. Im Gegenteil, ich gehe von Überkapazitäten und mehr Wettbewerb aus.“

Gute Chancen sieht er jedoch beim Zulieferer Continental – mit derzeit 6,8 Prozent Portfolio-Anteil die drittgrößte Position im Fonds. „Das Unternehmen spielt bei allen wichtigen Zukunftstrends der Autobranche weltweit vorn mit, daher erwarte ich überdurchschnittliche Wachstumsperspektiven.“

Einen klaren Schnitt hat von Engelbrechten auch bei den Versicherern im Portfolio gemacht und sie komplett verkauft: „Sowohl der Allianz als auch der Münchener Rück traue ich kein starkes Ergebniswachstum zu“, lautet sein eindeutiges Urteil. Damit weicht der Fidelity Germany Fund stark von der Zusammensetzung des Dax ab, wozu auch die großen Untergewichtungen in Titeln wie Linde oder BASF beigetragen.



3. Drei Fragen an Christian von Engelbrechten



DER FONDS: Wo steht der deutsche Aktienmarkt derzeit im globalen Vergleich?

Christian von Engelbrechten: Wenn man sich die Bewertungen anschaut, erkennt man, dass der deutsche Aktienmarkt mit einem Abschlag zum europäischen Markt handelt, den wir in dieser Höhe selten gesehen haben. Beim Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt die Differenz 20 Prozent. Gleichzeitig zeigen sich die deutschen Unternehmen fundamental stärker als die Firmen in anderen europäischen Ländern. Die Gewinnschätzungen für dieses Jahr entwickeln sich für Deutschland deutlich besser als im übrigen Europa. Insbesondere der heimische Konsum stützt eine positive Entwicklung in Deutschland.

Werden Nebenwerte auch 2016 der wesentliche Performance-Treiber sein?

Der Gesamtmarkt ist zwar günstig bewertet, aber da gibt es kaum Wachstum. Vom DAX erwarte ich deshalb etwa 5 bis 8 Prozent entsprechend der durchschnittlichen Gewinnentwicklung der großen Unternehmen. Es kommt noch mehr als 2015 darauf an, diejenigen Unternehmen herauszufiltern, die auch in einem moderaten Wirtschaftsumfeld durch neue Produkte und Marktanteilsgewinne wachsen werden. Viele dieser Unternehmen findet man bei den Small und Mid Caps. Bei diesen Werten kommt hinzu, dass viele Banken und Broker ihre Analysekapazitäten reduziert haben, um Kosten einzusparen. Da sind wir mit einem der größten Research-Teams weltweit im Vorteil. Man muss aber aufpassen, denn im Bereich Small und Mid Caps sind die Risiken besonders hoch: Über die vergangenen zwölf Monate haben die schlechtesten S-DAX Werte 60 Prozent und mehr eingebüßt.

Sie kaufen bevorzugt Qualitäts-Wachstumsaktien. In welchen Branchen werden Sie da zurzeit am ehesten fündig, und welche Titel gefallen Ihnen zurzeit besonders?

Man findet in nahezu jeder Branche Sieger. So meide ich zum Beispiel zwar grundsätzlich den Telekom-Sektor wegen hoher Investitionen und hohem Wettbewerb, aber auch hier gibt es mit United Internet einen Quality-Growth-Titel. Auch im Medienbereich, der vom starken deutschen Konsumenten profitiert, finden sich mit Ströer und Pro Sieben Sat1 Gewinner. Pro Sieben Sat1 versteht es zum Beispiel exzellent, die im TV-Geschäft generierten Cashflows in neue Geschäftsideen wie Verivox zu reinvestieren, die zusätzlich mit freien Werbezeiten im TV gefördert werden. Von all diesen Unternehmen erwarte ich über die nächsten fünf Jahre eine Gewinnverdopplung oder mehr.

Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion