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Von in Der PraxisfallLesedauer: 5 Minuten

Der Fall

Paula Stern (34) ist als Personalreferentin angestellt und lebt in Berlin zur Miete. Ihr Netto-Einkommen liegt bei 2.700 Euro. Im vergangenen Jahr hat sie 250.000 Euro geerbt. Diese große Summe auf einmal auf dem Konto zu haben, löste bei ihr erst einmal ein bedrückendes Gefühl aus, und es fiel ihr schwer, sich mit dem Geld auseinanderzusetzen. Paulas Wunsch ist es, einen Teil des Geldes zum Kauf einer Immobilie zu verwenden und das restliche Erbe für ihre finanzielle Vorsorge zu nutzen. Zwei Fragen beschäftigen die Personalreferentin dabei besonders: Wie lange hält mein Geld? Wie viel muss ich zusätzlich privat vorsorgen?

Illustrationen: Freepik/www.flaticon.com, pch.vector/Freepik

Der Vorschlag

Ein Finanz-Coaching soll der Kundin zunächst helfen, ein positives Gefühl im Umgang mit dem Geld zu entwickeln. Themen sind ihre Wünsche und Ziele im Leben und wofür sie gerne Geld ausgibt. Ihre Finanz- und Budgetplanung passen wir mit einer entsprechenden Kontenstruktur daran an. Um die Fragen der Kundin zu ihrer Altersvorsorge zu beantworten, folgt der Rentenlücken-Check.

Paula hätte zum Renteneintritt mit 67 Jahren gern ein Einkommen, das ihrem heutigen monatlichen Netto-Einkommen entspricht. Bei einer angenommenen Inflationsrate von 3 Prozent und unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes werden später im Monat 7.161 Euro benötigt. Abzüglich des gesetzlichen Rentenanspruchs ergibt sich eine monatliche Rentenlücke von 6.257 Euro und ein gesamter Kapitalbedarf bei einem erwarteten Lebensalter von 85 Jahren von etwa 1,3 Millionen Euro. Neben dem Erbe ist demnach eine zusätzliche private Vorsorge zur Schließung der Rentenlücke notwendig.

Einen Teil des Erbes will die Kundin zum Kauf einer Immobilie verwenden. Zur langfristigen Altersvorsorge sollen 100.000 Euro angelegt werden und weitere 45.000 Euro mit einem mittelfristigen Anlagehorizont für den flexiblen Vermögensaufbau. Darüber hinaus kann die Kundin monatlich 425 Euro investieren. 

Auf der nächsten Seite: Breit gestreut und nachhaltig – diese Fonds kommen ins Portfolio von Paula Stern.

Bei der Wahl geeigneter Anlageprodukte sind Paula eine gesicherte monatliche Rentenzahlung, Flexibilität, geringe Kosten und Nachhaltigkeit wichtig. Um Steuervorteile zu nutzen und das Vorsorgekonzept gleichzeitig flexibel zu gestalten, sind für die langfristige Altersvorsorge eine Kombination aus einer fondsgebundenen Basisrente sowie einer privaten fondsgebundenen Rentenversicherung empfehlenswert. Ein Großteil der Altersvorsorgebeiträge lässt sich damit steuerlich absetzen, was zu einer jährlich erwarteten Steuerersparnis von etwa 5.000 Euro führt. Diese Ersparnis soll reinvestiert werden, um die Vermögensbildung zu beschleunigen. Für den flexiblen Vermögensaufbau wird eine digitale Vermögensverwaltung mit ETFs in das Konzept integriert.

Als Honorarberaterin schlage ich für die Basisrente eine Nettopolice der Condor oder LV 1871 vor. Die Kundin entscheidet sich für die LV 1871. Zur Umsetzung der Anlagestrategie wählt Paula ein global breit gestreutes und nachhaltiges Portfolio mit ETFs mit einem Aktien-Anleihen-Anteil von 70 zu 30 Prozent. Um die Steuervorteile auszuschöpfen und eventuell fallende Kurse in politisch und wirtschaftlich unsicheren Zeiten abzufedern, werden 80.000 Euro über fünf Jahre verteilt investiert.

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Die übrigen für die Altersvorsorge vorgesehenen 20.000 Euro sowie 100 Euro monatlich sollen als nachhaltiges Investment in den Pangaea Life Blue Energy Fonds (ISIN: LU1675428244) der Pangaea Life Investment-Rente fließen. Bei dieser privaten Zusatzvorsorge handelt es sich um ein Sachwert-Investment in Anlageobjekte zur Erzeugung erneuerbarer Energien in Europa, wie etwa Wind- und Solarparks. Die Entwicklung des Sachwerte-Fonds ist unabhängig vom Aktienmarkt, damit wird das Portfolio noch breiter aufgestellt.

Für das Investment über 45.000 Euro mit mittelfristigem Anlagehorizont empfehle ich die digitale Vermögensverwaltung Whitebox. Mit Value-Strategie-Portfolios legt Whitebox den Fokus auf Anlageklassen, die am Markt weniger kosten, als sie eigentlich wert sind. Anleger profitieren damit von einem günstigen Einkaufspreis. Value-Aktien bieten zudem in volatilen Marktphasen mit steigenden Zinsen und hohen Inflationsraten guten Schutz. Die Kundin entscheidet sich für das Value Green Portfolio mit einer Aktien-Anleihen-Verteilung von je 50 Prozent. Es werden 45.000 Euro in fünf Tranchen à 9.000 Euro sowie 125 Euro monatlich investiert.

Die monatlich übrig gebliebenen 200 Euro investiert die Kundin mit ihrem selbst gemanagten Bankdepot in ein einfaches Weltportfolio aus einem MSCI World ETF sowie einem Emerging Markets ETF. Auf diese Weise kann sie Erfahrungen beim Investieren an der Börse sammeln und besser verstehen, wie Geldanlage funktioniert.

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Bild: Sparheldin

Über die Autorin: 

Saskia Drewicke ist Honorarberaterin für Finanzanlagen und Gründerin von Sparheldin, einem unabhängigen Beratungs- und Coachingunternehmen für Finanzplanung und Altersvorsorge speziell für Frauen. 

 

 

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