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„Keine Kreditblase beim Eigenheim in Sicht“

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Die Bundesbank wiederum hat in einer Befragung unter Banken festgestellt, dass die Banken ihre Kreditvergabestandards bei Wohnungskrediten verschärft haben, dass heißt, sie achten verstärkt auf Sicherheiten und die Bonität der Kunden. Ohnehin zeichnet sich Deutschland durch eine konservative Ausgestaltung der Immobilienkreditvergabe aus. Laut Bundesbank weisen über 70 Prozent der neu vergebenen Kredite eine Zinsbindung von mehr als fünf Jahren aus. Eine lange Zinsbindung schützt die Kreditnehmer besser vor Zinsänderungsrisiken und damit vor Unsicherheiten über die zukünftige Belastung.

Auch das IW Köln weist darauf hin, dass der durchschnittliche Beleihungsauslauf (Quotient aus Kreditbetrag und Beleihungswert) seit 2009 nahezu konstant bei 79 Prozent liegt. Gleichzeitig sei der durchschnittliche Tilgungssatz von 1,5 auf knapp 2 Prozent gestiegen. Daraus folge: „Haushalte mit einem Beleihungsauslauf von 80 Prozent, einer Zinsbindung von 10 Jahren und einem Tilgungsatz von 2 Prozent, haben bei aktuellen Konditionen am Ende des Zinsbindungszeitraums bereits fast ein Viertel des Kredits abgetragen. Selbst bei einer deutlichen Korrektur der Preise wären die Haushalte dann weit von einer Überschuldung entfernt.“ Auch eine Kreditblase ist also nicht zu sehen.

Preise für selbst genutzte Eigentumswohnungen steigen viel stärker als Kaufpreise für Eigenheime

Was in vielen Ausführungen über die Entwicklung der Preise für Wohnimmobilien zudem regelmäßig zu kurz kommt, ist die Analyse der Preise nach der Objektart. Gerade hier zeigen die Preisindizes des Verbandes Deutscher Pfandbriefbanken große Unterschiede (siehe Grafik). Besonders kräftig fiel von Januar bis September 2012 der Anstieg bei den selbst genutzten Eigentumswohnungen aus. Dagegen verteuerten sich die Preise für selbst genutzte Eigenheime zuletzt nicht mehr. Die Konzentration des Preisanstiegs auf Eigentumswohnungen passt zu der Beobachtung, dass sich das Immobilieninteresse in den vergangenen Jahren in erster Linie auf die prosperierenden Ballungsgebiete richtete.

Auch das im Zuge der Euro-Krise deutlich gestiegene Interesse an Immobilien als Kapitalanlage macht sich vor allem bei dieser Objektart bemerkbar. In den Ballungsgebieten ist nicht nur „bezahlbarer Wohnraum“ knapp, sondern inzwischen auch so genannte Kern-Objekte, also Immobilien in absoluten Top-Lagen.