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Kenneth Rogoff zur Euro-Rettung: Wenn ich Deutschland wäre...

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Kenneth Rogoff
Kenneth Rogoff
In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ warnt Rogoff: „Die Zeit wird knapp, denn der Euro ist eine Ansteckungsmaschine – er überträgt die Krise von einem Land ins andere." Als größte Gefahr sieht er derzeit einen Run auf Banken in Spanien, Italien und anderen Euro-Randstaaten.

Ein weiteres Problem: Laut Rogoff befinden sich die Europäische Zentralbank und andere solvente Euro-Länder in einer ernsten Glaubwürdigkeitsfalle. Wenn Staaten wie Griechenland, Irland und Portugal nach und nach umschulden müssen und vorher immer gesagt wird, diese Länder können und werden nicht Pleite gehen, dann glaube man dies den Akteuren dann nicht mehr, wenn dieses Vertrauen eigentlich dringend gebraucht würde: Nämlich im Fall Italien, das laut Rogoff eigentlich solvent sei und derzeit nur ein Liquiditätsproblem habe.

Für die Lösung der Schuldenkrise schlägt Rogoff folgende Maßnahmen vor: Eine umfangreiche Restrukturierung der schwächsten Euro-Ländern, ein Sicherheitsnetz für die restlichen Krisenstaaten, das jedoch nicht für die Verschuldung des Privatsektors, sondern nur für die der Zentralregierungen bürgt. Dazu brauche es eine einheitliche Regulierung des Finanzsektors. „Wenn Deutschland zulässt, dass das Eurosystem explodiert, dann gibt es eine Katastrophe."

Rogoff sieht Deutschland klar in der Rolle des potenziellen Retters der Eurozone und als Garant für die kriselnden Randstaaten. Im Umgang mit Italien schiebt er einen Tipp hinterher: "Wenn ich Deutschland wäre, dann würde ich mich weniger um die kurzfristigen Kosten der Rettung kümmern, sondern darum, dass ich nicht noch in hundert Jahren Süditalien finanzieren muss." 
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