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  • Kfz-Versicherung wechseln: Das musst du wissen

Von Lesedauer: 9 Minuten
Eine Autobesitzerin fragt sich, ob ein Versicherungswechsel im November sinnvoll ist
Eine Autobesitzerin fragt sich, ob ein Versicherungswechsel im November sinnvoll ist: Wir haben dir zusammengefasst, worauf es ankommt. | Foto: Hannah Ritzmann mit Canva

Ende November haben Autobesitzer meist einen festen Termin im Kopf: den Kfz-Versicherungswechsel. Weshalb? Der 30. November gilt dafür als jährlicher Stichtag. Denn eine Kündigung der Versicherung muss bis einen Monat vor Laufzeitende vorliegen und die überwiegende Zahl der Verträge läuft auf das Kalenderjahr.

Warum du deine KFZ-Versicherung regelmäßig prüfen solltest

Ähnlich wie beim Handy- oder Stromvertrag, lohnt es sich auch bei der Kfz-Versicherung diese jährlich zu prüfen. Denn nicht selten erhöhen die Versicherer die Beiträge.  

So meldete beispielsweise Verivox, dass die Beiträge derzeit bis zu 16 Prozent über dem Vorjahr liegen. Wechsler können damit laut dem Vergleichsportal bis zu 31 Prozent sparen, da Versicherer Neukunden mit günstigen Preisen locken.

So stark steigen die jeweiligen Kfz-Tarife:

  • Der Beitrag für die Vollkasko-Versicherung im günstigen Preissegment steigt um 16 Prozent,
  • Haftpflicht-Tarife verteuern sich um 12 Prozent gegenüber Oktober 2022 und 
  • Teilkasko-Tarife liegen 11 Prozent über dem Vorjahr.

Für die Versicherer sind diese Prämienanpassungen dringend notwendig. Eine inflationsbedingte Verteuerung der Reparaturkosten und gestiegene Schadenquoten schicken die Sparte in diesem Jahr in tiefrote Zahlen“, rechtfertigt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich die Preiserhöhung.  

Ähnliche Daten meldet Check 24. Das Konkurrenzportal kommt ebenfalls zu dem Schluss, dass die  Versicherungsbeträge zwar gestiegen seien, es aber durchaus einen Preiskampf unter Kfz-Versicherern gebe, von dem Verbraucher profitieren können. Im Vergleich zum Sommer 2023 seien die Preise für Kfz-Versicherungen bereits um 10 Prozent gesunken, so die Check-24-Analysten.

So entwickelt sich der Preis für Kfz-Haftpflichtversicherungen
So entwickelt sich der Preis für Kfz-Haftpflichtversicherungen. © Check 24

Ein Überblick der vergangenen Jahre zeigt, dass der Kfz-Haftpflichtbeitrag voraussichtlich im November den Tiefpunkt erreichen wird. Dabei sind die Analysten des Vergleichsportals überzeugt, dass sich dieser Verlauf auch in diesem Jahr wiederholen wird.

Beispielberechnungen des Portals zeigen, dass eine Familie durch den Vergleich unterschiedlicher Anbieter bis zu 47 Prozent des Beitrags sparen kann. Beim teuersten Anbieter zahlt die Familie für ihren Skoda Octavia Combi 2.0 jährlich 900 Euro Beitrag inklusive Vollkasko. Der günstigste Anbieter verlangt nur 481 Euro. Das ist eine jährliche Ersparnis von 420 Euro für die Familie.

Ein weiteres Beispiel: Eine Kfz-Versicherung mit Vollkasko für den Audi e-tron Sportback 50 Quattro kostet beim teuersten Anbieter 1.240 Euro im Jahr. Das günstigste Angebot liegt bei 386 Euro. Das sind 69 Prozent weniger Kfz-Beitrag im Jahr.

 

Wie sich der Kfz-Versicherungsbetrag berechnet

Wer nun prüfen möchte, ob es sinnvoll ist die Kfz-Versicherung zu wechseln, sollte wissen, wie sich der Betrag errechnet. Die Höhe hängt nämlich von einigen Faktoren ab und lässt sich nicht pauschal feststellen. Zu den Kriterien gehören unter anderem:

  • Der Fahrzeugtyp
  • Die Regionalklasse: In welcher Stadt das Fahrzeug gemeldet ist (in der Regel dein Wohnort). Wieso ist das für Versicherer wichtig? Sturm, Hagel, Wildunfälle, Diebstähle – die Regionalklasse spiegelt die Schadensbilanz der Region wider, in der dein Fahrzeug zugelassen ist.
  • Die Typklasse: Diese zeigt die Schadens- und Unfallbilanz eines in Deutschland zugelassenen Automodells an. Je öfter ein Modell in Unfälle verwickelt ist, desto höher ist die Typklasse.
  • Der Schadenfreiheitsrabatt: Dieser berechnet sich nach der Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Wer also keine Schäden an seinem Auto verursacht, wird vom Kfz-Versicherer mit dem sogenannten Schadenfreiheitsrabatt belohnt. Die SF-Klasse kann auch innerhalb einer Familie übertragen werden. Jedoch kann man nur so viele schadenfreie Jahre übernehmen, wie man im Besitz eines Führerscheins ist. Außerdem sollte der Empfänger auch regelmäßig mit dem Auto gefahren sein. Manche Versicherungen verlangen auch, dass er im selben Haushalt lebt wie derjenige, der die SF-Klasse abgibt.
  • Alter des Fahrers beziehungsweise Alter der Fahrberechtigten
  • Jährliche Fahrleistung des Fahrers

Kfz-Versicherungen in Großstädten besonders kostspielig

Wie sich der Wohnort des Fahrers auf den Versicherungsbetrag auswirkt, zeigt der aktuelle Beitragsatlas zu Kfz-Versicherungen von Check 24. Demnach ist vor allem Berlin ein teures Pflaster für Autofahrer – zumindest was die Vollkaskoversicherung angeht. Dort sei deutschlandweit der durchschnittliche Versicherungsbeitrag  am höchsten. Womit der Rundumschutz für ein Fahrzeug in der Hauptstadt bis zu 45 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt und bis zu 80 Prozent mehr als im günstigsten Postleitgebiet Deutschlands kostet.

„Kfz-Versicherer berechnen den Beitrag postleitzahlengenau“, erklärt Michael Roloff, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei Check 24. „Versicherer bewerten wie häufig Unfälle, Diebstähle oder andere versicherungsrelevante Risiken auftreten. In Großstädten kracht es häufiger, deswegen ist hier die Kfz-Versicherung in der Regel auch teurer.“

So gehören neben Berlin auch die Großstädte Hamburg und München zu den besonders teuren Regionen. Aber nicht nur in den Metropolen, auch im Südosten Bayerns zahlen Autofahrer vergleichsweise viel für die Kfz-Vollkaskoversicherung. In der teuersten Gemeinde Bayerns ist 32 Prozent mehr Kfz-Versicherungsbeitrag für eine Vollkaskoversicherung fällig als im Bundesdurchschnitt, so die Analyse des Vergleichsportals.

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Diese Versicherungsarten gibt es für dein Auto

Ob sich der Versicherungswechsel lohnt hängt selbstverständlich auch von der Art des Tarifs ab. In Deutschland gibt es im Grunde drei Arten von Kfz-Versicherungen:

  • Die Kfz-Haftpflichtversicherung: Diese ist in Deutschland für die meisten Autos gesetzlich verpflichtend. Sie deckt Personen- und Sachschäden ab, die du anderen Verkehrsteilnehmern zufügst. Die Kfz-Haftpflichtversicherung schützt dich damit vor hohen Schadenersatzforderungen, die du ohne diese Versicherung selbst tragen müsstest.

Neben der Haftpflichtversicherung gibt es noch die Möglichkeit der Teil- und die Vollkaskoversicherung – die zwar freiwillig sind, aber dennoch sinnvoll. Sie bieten Schutz gegen Beschädigung, Zerstörung, Totalschaden und Verlust des Fahrzeugs.

Der Unterschied:

  • Teilkaskoversicherung: Die Teilkasko bietet Versicherungsschutz bei Beschädigung, Zerstörung oder Verlust des Fahrzeugs durch äußere Einflüsse wie Brand, Diebstahl, Unwetter und Glasbruch.
  • Vollkaskoversicherung: Die Vollkasko deckt alle Teilkaskoschäden ab. Zusätzlich übernimmt sie Schäden, die der Fahrer selbst am eigenen Fahrzeug durch Unfälle verursacht hat.

Was brauche ich, Voll – oder Teilkasko?

Ob du nun eine Vollkasko- oder eine Teilkaskoversicherung brauchst, hängt neben deinen persönlichen Präferenzen auch vom Alter deines Fahrzeugs ab.

„Ist Ihr Wagen fünf Jahre und älter, empfiehlt sich in den meisten Fällen eine Teilkaskoversicherung, denn das Auto hat dann bereits deutlich an Wert verloren“, heißt es auf der Website des Versicherers Zurich.

Eine Vollkaskoversicherung ist dem Versicherer zufolge hingegen in folgenden Fällen zu empfehlen:

  • Neuwagen: Im Falle eines Totalschadens erstattet die Vollkaskoversicherung den Neuwagenwert.
  • Leasingfahrzeuge: Bei einem Kfz-Leasing ist die Vollkaskoversicherung im Vertrag häufig sogar festgelegt.
  • Fahranfänger: Bei Fahranfängern ist das Unfallrisiko statistisch gesehen höher – eine Vollkasko könnte sich daher lohnen.
  • Oldtimer: Bei wertvollen klassischen Fahrzeugen fallen die Reparaturkosten oft besonders hoch aus. Eine Vollkasko ersetzt diese – auch bei eigenem Verschulden.
 

Es kann aber auch bei einem älteren Auto sinnvoll sein, eine Vollkasko abzuschließen. Denn in der Teilkasko gibt es keinen Schadenfreiheitsrabatt – in der Vollkasko schon.

Das heißt die Vollkasko wird im Gegensatz zur Teilkasko jedes Jahr günstiger, wenn du schadenfrei unterwegs bist. Dadurch können die Preise von Teil- und Vollkasko je nach Fahrzeugtyp, Wohnort und der SF-Klasse eng beieinander liegen. Um die Entscheidung zu treffen, solltest du daher Angebote vergleichen.

Billiger ist nicht immer besser

Auch wenn das prüfen der Kfz-Versicherung durchaus sinnvoll ist, warnt der Bund der Versicherten (BdV) davor unüberlegt den Tarif zu wechseln.

„Wichtiger als die Höhe der Prämie sind die versicherten Leistungen, um bei einem Schaden nicht auf möglichen Restkosten sitzen zu bleiben“, sagt BdV-Vorständin Bianca Boss. Die Versicherungsexpertin rät daher den Fokus immer auf die Leistungen des Tarifes zu legen.

Boss gibt Autobesitzern zudem den Tipp stets zu hinterfragen, ob die oftmals teurere Vollkaskoversicherung für ihr Fahrzeug noch sinnvoll ist oder ob sich der Umstieg auf einen Teilkaskoschutz lohnt. Um den Beitrag zu senken, können Autobesitzer auch die Selbstbeteiligung angepassen, meint Boss. Empfehlenswert sei ein Selbstbehalt von 150 Euro in der Teilkasko- und 300 Euro oder 500 Euro in der Vollkaskoversicherung.

Werkstattbindung nicht immer die beste Idee

Zudem empfiehlt die Versicherungsexpertin, eine Werkstattbindung zu überdenken. Einige Kfz-Versicherer werben bei Kaskoversicherungen mit Rabatten von 15 Prozent und mehr. Voraussetzung: Die Versicherten verpflichten sich, ihren Pkw in einer Partnerwerkstatt der Gesellschaft reparieren zu lassen. Enthalten sind meist ein kostenloser Hol- und Bringservice, die Reinigung sowie ein Ersatzwagen.

Dabei sollten besonders Besitzer von Neuwagen Vorsicht walten lassen: Geben sie ihr Fahrzeug in eine Werkstatt, die vom Hersteller nicht anerkannt ist, könnte sich das negativ auf die Herstellergarantie auswirken.

„Beachten Sie, dass die Partnerwerkstätten mit der Zeit wechseln können. Lassen Sie Ihr Auto in einer Werkstatt reparieren, die nicht mit Ihrem Versicherer kooperiert, müssen Sie eine erhöhte Selbstbeteiligung zahlen“, sagt Boss.

Für Ärger sorgt laut Boss auch häufig der Versichererwechsel bei bestehendem Rabattschutz. Normalerweise funktioniert der Schadenfreiheitsrabatt wie folgt: Ist ein Schaden angefallen, bleibt der Vertrag im folgenden Kalenderjahr in der bisherigen Schadenfreiheitsklasse, wenn der Versicherte den sogenannten Rabattschutz vereinbart haben. Es erfolgt keine Zurück- aber auch keine Weiterstufung.

Wenn der Autohalter allerdings den Versicherer wechselt wird dem Nachversicherer nur der Schadenfreiheitsrabatt bestätigt, den der Versicherte ohne Rabattschutz erfahren hat. Der neue Kfz-Versicherer stuft den Schadenfreiheitsrabatt somit zurück. Auch bei einem Tarifwechsel innerhalb des Versicherungsunternehmens kann der Rabattschutz unter Umständen entfallen.

 

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