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BlackRock: Vier Anlageschwerpunkte für KI-Investitionen
Profiteure der Aufbauphase: Der Ausbau der KI-Infrastruktur bietet nach wie vor erhebliche Anlagechancen, zumal auf den unteren Ebenen des KI-Stacks (siehe Grafik). Dazu gehören die Bereiche Cloud-Infrastruktur, Chips und Datenverwaltungssysteme, in denen sich Kapital und Fachwissen auf die großen etablierten Anbieter konzentrieren. Die Anlagechancen gehen jedoch über den Technologiesektor hinaus und erstrecken sich auch auf Unternehmen aus den Branchen Versorgung, Industrie, Energie und Immobilien, die für eine breite KI-Anwendung eine wichtige Rolle spielen. Aus Investitionen in dieser Größenordnung erwächst den Kapitalmärkten eine Schlüsselrolle, und es ergeben sich nach Ansicht von BlackRock attraktive Anlagechancen für Investoren.
Grafik: Der KI-Stack – eine Systematik für KI-Anlagen
Dominanz der Tech-Riesen: Sie bleiben die Hauptprofiteure in der Aufbauphase, auch wenn letztlich einige von ihnen ihre Spitzenposition an andere verlieren könnten. BlackRock geht davon aus, dass die Tech-Giganten dank ihrer unerreichten Ressourcen in Form von Daten, Talenten, Rechenkapazitäten und starken Bilanzen sowie ihres technologischen Know-hows schneller Innovationen hervorbringen und ihren Wettbewerbsvorteil verteidigen können. Die daraus resultierende Marktkonzentration kommt nicht von ungefähr, und Netzwerkeffekte sowie hohe Markteinrittsbarrieren verstärken die Dominanz dieser Firmen zusätzlich.
Privatmärkte: BlackRock erwartet, dass die Privatmärkte bei der KI-Investment-Story eine zentrale Rolle spielen werden. Und zwar nicht nur bei der Finanzierung der KI-Infrastruktur, sondern auch wenn es darum geht, in die künftigen Gewinner zu investieren, bevor diese an die Börse gehen. Wachstumsunternehmen in der Frühphase können die KI-Übernahme in nicht traditionellen Sektoren vorantreiben und im Zuge einer branchenübergreifenden Einführung von KI-Anwendungen zu Übernahmezielen größerer Wettbewerber werden. Für Anleger, die ein Engagement an den Privatmärkten in Betracht ziehen, kann das eine gute Gelegenheit sein, in Firmen mit möglicherweise transformativen Anwendungen zu investieren, bevor sie an die Börse gehen. Die Privatmärkte eignen sich jedoch nicht für jeden Anleger.
Künftige Gewinner können in unerwarteten Bereichen auftauchen: Möglicherweise sind es nicht die Sektoren, die KI einführen, die letztlich auch den Rahm abschöpfen werden. So profitierte der Agrarsektor zwar von der Industriellen Revolution, seine wirtschaftliche Bedeutung nahm jedoch im Laufe der Zeit ab. In ähnlicher Weise werden KI-bedingte Produktivitätsgewinne in bestimmten Sektoren vielleicht nicht zwangsläufig dazu führen, dass diesen auch ein entsprechender Anteil am wirtschaftlichen Mehrwert zufällt. Zu den Signalen, die es zu beobachten gilt, gehören neue Umsatzströme und sektorübergreifende Auswirkungen.
Es ist nahezu unmöglich, sich heute schon alle zukünftigen Einsatzmöglichkeiten von KI vorzustellen. Einige der disruptivsten Unternehmen von morgen gibt es heute möglicherweise noch gar nicht, während andere noch in den Kinderschuhen stecken. Ein aktiver Anlageansatz könnte der Schlüssel sein, um sich in der komplexen Investmentlandschaft zurechtzufinden, da es Anlegern mit fundiertem technischem Wissen leichter fallen dürfte, die Gewinner in den verschiedenen Phasen zu identifizieren.
Zu den Hauptrisiken, die BlackRock im Blick behält, gehören eine möglicherweise schleppendere KI-Nutzung als erwartet, Probleme mit der Stromversorgung oder den Lieferketten sowie regulatorischer Druck. Hohe Gewinne bei der Einführung neuer Technologien, die sich auf wenige Firmen konzentrieren, wie zum Beispiel beim Ausbau der Eisenbahn und der Telekommunikation, haben schon immer die Kartellbehörden auf den Plan gerufen. Hinzu kommt, dass die Politik aktiver wird, wie das im Juli 2024 verabschiedete KI-Gesetz der Europäischen Union zeigt, bei dem es sich um den ersten umfassenden Regulierungsrahmen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz handelt. Geopolitische Fragmentierung und der globale Wettbewerb könnten ebenfalls Einfluss darauf haben, wie Länder künstliche Intelligenz regulieren, sei es über freiwillige Richtlinien oder verbindliche Vorschriften, über Ansätze für einzelne Branchen oder ganze Märkte, und wie sie dabei eine Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Menschenrechten finden.
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