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Künstliche Intelligenz und Klimaschutz

Die mit künstlicher Intelligenz (KI) einhergehenden Effizienzgewinne können ganze Branchen verändern – und dazu beitragen, ökologische und soziale Herausforderungen zu bewältigen. Mit Blick auf die Umwelt sehen wir insbesondere in drei Bereichen Potenzial:
- KI wurde bereits eingesetzt, um die Entwicklung von Umwelttechnologien zu beschleunigen und zu verbessern. Ein großer Windturbinenhersteller nutzt beispielsweise ein KI-gesteuertes System, um das Design von Windparks zu optimieren und dadurch ihre Stromerzeugung zu maximieren. Die Fähigkeit, die Strukturen neuer Materialien vorherzusagen, könnte zu Innovationen unter anderem bei Batterien und Halbleitern führen.
- Ebenso kann KI dabei helfen, in energieintensiven Sektoren wie Immobilien und Verkehr die Effizienz zu erhöhen und damit die Treibhausgasemissionen zu verringern. Vernetzte Sensoren helfen bereits bei der Einstellung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen sowie der Beleuchtung von Gebäuden. KI-Modelle können den Energiebedarf vorhersagen und so die Verschwendung verringern.
- Bei der Wettervorhersage sind KI-Modelle Supercomputern überlegen. Genauere Prognosen können die landwirtschaftliche Produktion steigern und sogar Leben retten.
Ausgehend von diesen drei Faktoren könnte KI dazu beitragen, die physikalischen Auswirkungen des Klimawandels zuverlässiger vorherzusagen. Das würde bessere Entscheidungen über Investitionen zur Anpassung an den Klimawandel ermöglichen.
Gesundheitswesen als Einsatzbereich
Im Gesundheitswesen wird KI bereits eingesetzt, um die Genauigkeit von Krebsdiagnosen zu verbessern und das Risiko verschiedener Krebsarten anhand genetischer Daten und Proben vorherzusagen. So erreichte beispielsweise ein Algorithmus, der Gewebebilder und genetische Veränderungen untersuchte, bei der Diagnose von Lungenkrebs eine Trefferquote von 97 Prozent – gegenüber 83 Prozent bei früheren führenden computergestützten Methoden.
Medizinhersteller nutzen KI, um die Arzneimittelentwicklung zu beschleunigen. Genauere Simulationen sollten zu einem schnelleren Abschluss von Arzneimittelstudien führen.
Generell kann KI bereits jetzt die Produktivität am Arbeitsplatz verbessern. Das Tool eines führenden Softwareherstellers kann beispielsweise das Schreiben von E-Mails automatisieren und Aufgaben wie Recherche und Texterstellung beschleunigen.
KI steigert das Risiko von Desinformation
KI ist aber auch mit Risiken verbunden. Diese ergeben sich aus der Möglichkeit, Desinformation und Deepfakes zu verbreiten – mit realen Folgen für die Gesellschaft.
Die Befürchtungen, dass KI zu Massenentlassungen führen könnte, sind ebenfalls nicht ganz unbegründet: Im Gegensatz zu früheren technologischen Revolutionen kann KI nicht nur bei manuellen, arbeitsintensiven Aufgaben Arbeitnehmer ersetzen.
Negative Umweltauswirkungen durch KI begrenzt
Die Auswirkungen der KI-Revolution auf die Umwelt, die sich aus der Energieintensität komplexer Berechnungen ergeben, sind hingegen eher überschaubar. Die Stromversorgung und Kühlung von Servern und anderer Hardware in Rechenzentren war im Jahr 2021 für lediglich 0,9 Prozent bis 1,3 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs verantwortlich.
Der Energieverbrauch wird mit den Fähigkeiten und der Komplexität der KI-Modelle sicherlich zunehmen. Energieeffizienzlösungen – von besseren Chips bis hin zum Systemmanagement – sollten den Energiebedarf und damit die Emissionen im Zaum halten. In der Tat werden KI-Modelle selbst eingesetzt, um das Energiemanagement in Rechenzentren zu optimieren.