LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 2 Minuten

Kieners Erben: Verdacht auf 100-Millionen-Euro-Betrug

Quelle: Fotolia
Quelle: Fotolia
Wenige Monate, nachdem der deutsche Anlagebetrüger Helmut Kiener zu zehn Jahren und acht Monaten Haft verurteilt wurde, haben die Fahnder nun drei weitere mutmaßliche Betrüger aus Deutschland verhaftet. Die Staatsanwaltschaft wirft den 50 bis 66 Jahre alten Männern vor, ein Schneeballsystem aufgebaut und damit 4.000 Anleger um 100 Millionen Euro betrogen zu haben.

Das Trio soll seit 2002 „in betrügerischer Absicht“ Beteiligungen an der Business Investors Corporation (BCI) vertrieben haben, erklärt der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt Ralf Möllmann. Dabei köderten sie Kunden mit Renditeversprechen von 15,5 Prozent.

„Wir vermuten, dass die Renditen gar nicht erwirtschaftet wurden, sondern wenn überhaupt und auch nur in Einzelfällen aus den Anlagebeträgen ausgezahlt wurden", sagt Möllmann. Die Ermittler hätten bis jetzt keine renditeträchtige Geschäftstätigkeit dieses Unternehmens feststellen können. Der größte Teil des Anlagevermögens dürfte daher verloren sein.

Insgesamt nahmen 116 Ermittler des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen und sieben Staatsanwälte an der Großrazzia teil. Sie durchsuchten 13 Wohnungen und Büroräume in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Hessen. Darüber hinaus wurden Gebäude in der Schweiz, Litauen, Spanien und Kanada durchsucht.

Die mutmaßlichen Betrüger gerieten bereits 2005 ins Visier der Staatsanwaltschaft. Solange sich jedoch keine geschädigten Anleger meldeten, seien die Ermittlungen schwierig gewesen, erklärt Möllmann. Auch jetzt sind noch nicht alle mutmaßlich Geschädigten identifiziert.

Das Landeskriminalamt NRW bietet daher alle, die eine Beteiligung an der BCI erworben und bisher nicht von der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angeschrieben wurden, sich bei der speziell eingerichteten Hotline zu melden. Die Telefon-Nummer lautet 0211-939-1564, die Fax-Nummer 0211- 939-1209, die E-Mail-Adresse ist [email protected]. „Bisher nicht bekannte Geschädigte haben so die Möglichkeit, eine Anzeige zu erstatten“, erklärt die Behörde.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion