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Kippt der deutsche Wohnungsmarkt? Immobilienweise warnen vor Preiseinbruch

in ImmobilienLesedauer: 4 Minuten
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Und weiter:

„In den sieben A-Städten sind die Neuvertragsmieten 2017 wiederum zwischen 2,4 Prozent in Düsseldorf und 7,6 Prozent in Berlin gestiegen. Die Kaufpreise sind zum wiederholten Male nochmals stärker als die Mieten zwischen 5,3 Prozent in Stuttgart und 16,9 Prozent in Frankfurt gestiegen. Die Kaufpreisübertreibungen, abgeleitet aus der relativen Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen, sind heute damit nochmals höher als im Vorjahr und liegen um die 30 Prozent. Die Entwicklung wird sich hier nicht weiter fortsetzen. Die Zeiten der stürmischen Entwicklung der Wohnungsnachfrage sind in München, Berlin und Stuttgart zu Ende gegangen. In Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf ist dies bislang nicht der Fall, aber ein zukünftiges Abflauen ist auch hier gut möglich. Die Zuwanderung insbesondere nach München, Berlin und Stuttgart hat sich deutlich vermindert. Gleichzeitig wächst das Wohnungsangebot kräftig, da sich die Baugenehmigungen der letzten Jahre nun durch höhere Fertigstellungszahlen bemerkbar machen. Insbesondere Berlin steht, gemessen an den bisherigen Erfahrungen, vor einer regelrechten Fertigstellungswelle.“

Damit könnten sich Angebot und Nachfrage an den Immobilienmärkten bald die Waage halten, womit dann auch die Phase der starken Preissteigerungen zu Ende geht. Die Immobilienweisen warnen:

„Dies wird auf die Renditekalkulationen der Investoren zurückwirken, die derzeit Nettoanfangsrenditen unter (München), auf (Berlin) oder nur leicht über (Stuttgart, Hamburg, Frankfurt) dem Niveau der Zinssätze für den Wohnungsbau akzeptieren, das heißt die Kredite lassen sich nicht mehr aus dem Cashflow bedienen, sondern erfordern laufende Nachschüsse. Im Ergebnis werden die Kaufpreisübertreibungen von um die 30 Prozent zurückgenommen werden. Der an dieser Stelle vor einem Jahr in Aussicht gestellte Rückgang der Kaufpreise insbesondere in München und Berlin und möglicherweise in Stuttgart um real ein Viertel bis ein Drittel innerhalb der nächsten fünf Jahre wird bestätigt. Für Hamburg, Köln und Düsseldorf sind die Aussichten uneinheitlich, für Frankfurt wird der Brexit entscheidend.“

Niedrigzinsen befeuern Immobilienmarkt

Zuletzt wurde der Boom am deutschen Wohnimmobilieninvestmentmarkt vor allem durch die niedrigen Zinsen getrieben. Nur damit konnten viele Investoren die teuren Immobilien rentabel erwerben. Zwar belässt die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins in den kommenden Monaten voraussichtlich unverändert bei null Prozent, doch das Programm der Notenbank zeigt bereits auf breiter Basis Wirkung: Die Wirtschaft der Eurozone wächst stark, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern auch in ehemaligen Krisenstaaten wie Griechenland. Daher hat die Notenbank ihr unterstützendes Anleihekaufprogramm seit Januar von 60 auf 30 Milliarden Euro pro Monat reduziert.

Michael Neumann, Vorstand des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein, bestätigt den Trend hin zu einer strengeren Geldpolitik gegenüber der WELT: „Im Markt wird sich vermutlich die Erwartung durchsetzen, dass die EZB über kurz oder lang ihre Niedrigzinspolitik beendet. Die Hypothekenzinsen werden diese Entwicklung vorwegnehmen und im Laufe dieses Jahres weiter leicht anziehen.“

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