Klassen, Regionen, China Wie Profi-Anleger ihr Anleihevermögen aufteilen
Wie gehen Anleiheprofis mit dem Zinsniveau um? Was kaufen sie? Was meiden sie? Und was ist mit der Supermacht China, deren Anleihen ja verstärkt in den globalen Indizes auftauchen?
Die Fondsgesellschaft Invesco interessiert sich wieder für das große Bild und hat deshalb weltweit 159 Anleiheprofis befragt, die insgesamt mehr als 20 Billionen Dollar verwalten (Nein, das ist kein Übersetzungsfehler, da steht wirklich „Trillion“). Herausgekommen ist die „Global Fixed Income Study 2020“, ein umfassender Ritt durch die Zinsgefilde. Sie können sie hier kostenlos herunterladen.
Einziger Kritikpunkt: Die Umfrage fand noch vor der großen Corona-Krise statt, weshalb die eine oder andere Ansicht überholt sein könnte. Vor allem jene, wann der Kreditzyklus endet. Denn das ging plötzlich sehr schnell.
Laut Studie hat das Niedrigzinsniveau die Befragten seit der vorangegangenen Umfrage tendenziell aus Staatsanleihen raus- und in Schwellenländer-, Hochzins- und einige weitere spezielle Anlagen reingetrieben. Die folgende Grafik zeigt, wie sie ihr Vermögen aufteilten und nun aufteilen.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Dabei fällt auf, dass der Anteil der Schwellenländer und Hochzinsanleihen um jeweils 3 Prozentpunkte gestiegen ist. Auch Anleihen von Kommunen (Municipal), Agenturen (Agency) und Nichtregierungsorganisationen (NGO) legten um diesen Betrag zu. Auch kreditbesicherte Anleihen, Immobilienanleihen und direkte Kredite gewannen. Das alles ging wiederum zu Lasten hochwertiger Unternehmensanleihen (Investment Grade Corporate Bonds) und Staatsanleihen (Government Bonds).
Auch die Zahl derer, die überhaupt Schwellenländeranleihen im Gepäck haben, ist gestiegen. War es zwei Jahre zuvor noch nicht einmal jeder Zweite, sind es jetzt schon 72 Prozent. Dabei bevorzugen es lediglich 22 Prozent dieser Anleger, breit über viele Länder zu streuen. 63 Prozent zielen hingegen auf vereinzelte Länder.