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Klaus Kaldemorgen: „Ich möchte mich mit Flossbach und Carmignac messen“

Klaus Kaldemorgen
Klaus Kaldemorgen
Klaus Kaldemorgen hat der Ehrgeiz wieder gepackt, wie er gegenüber der Wirtschaftswoche zugab. Der bekannte Fondsmanager, der mit seinem DWS Concept Kaldemorgen (WKN: DWSK00) ein Volumen von über 500 Millionen Euro verwaltet, möchte ganz oben mitspielen und sich mit Flossbach von Storch oder Carmignac messen. Er habe auch selbst investiert. „Ich habe für mein eigenes Geld eine Anlage gesucht, die meine Philosophie spiegelt“, erklärt Kaldemorgen. „Dieser Fonds begrenzt Risiken und ist ideal für Anleger, die älter sind als 40 und die Kursschwankungen ihrer Anlagen gering halten wollen.“

Umso größer ist wohl der Anreiz, in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Laut Kaldemorgens Aussage solle der Fonds in schwierigen Marktphasen höchstens einstellige Verluste machen. „Als Ergebnis streben wir hohe einstellige Renditen an“, sagt der Fondsmanager. „Aber dafür gibt es natürlich keine Garantie. Es ist wie bei allen Total-Return-Fonds lediglich ein Ziel."

Aktien spielen dabei zurzeit nur eine untergeordnete Rolle. Sie machen lediglich 30 Prozent des Portfolios von Kaldemorgen aus.

Bei Schwellenländern zeigt sich Kaldemorgen wählerisch. Die Korrektur der Rohstoffpreise habe Brasilianer und Russen stark getroffen. Auch in Indien würde er nicht investieren, solange die Handelsbilanz und die realen Renditen negativ sind. „China oder Brasilien schauen wir uns hingegen wieder an“, verrät der Manager.

Bei der Titelauswahl macht es Kaldemorgen aktuell Warren Buffett nach und investiert in Energiewerte, „von denen einige sehr niedrig bewertet sind, eine hohe Dividendenrendite bieten, oft wenig Schulden haben und wo der Cash-Flow stimmt“. So setzt er beispielsweise auf Royal Dutch Shell und erhofft sich dabei eine ähnliche Entwicklung wie bei Pharmatiteln. „Hier hieß es vor zwei Jahren auch, sie wachsen nicht mehr und dürfen daher kein hohes KGV haben“, erklärt der Manager. „Dann war alles halb so schlimm und die Bewertungen stiegen, als Anleger Solidität, Dividende und Cash Flow wieder schätzen lernten.“

Gold finden Anleger bei Kaldemorgans Fonds derzeit kaum: „Hier haben wir uns rechtzeitig verabschiedet.“ Nachdem man am Aktienmarkt für eine Einheit Gold immer weniger kaufen konnte, trennte sich der Manager vom Edelmetall und investierte stattdessen lieber in Aktien. Geht der Goldpreis stark zurück, will er aber wieder auf Gold setzen, um sich bei der Geldpolitik abzusichern.

Kaldemorgens Ausblick für 2014 sieht eher durchwachsen aus. Die Zinsen könnten laut dem Fondsmanager noch einen Viertelpunkt nach unten gehen. Aber vor allem die gestiegene Nachfrage nach Aktien und die Umschichtung von den Rentenmärkten in Aktien machen ihm Bauchschmerzen. Hier könne es zu Übertreibungen kommen. „Denn die Anleihemärkte sind vom Volumen her wie ein großer Ball, während Aktienmärkte eher eine kleine Erbse sind“, gibt er zu bedenken.

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