Klein, wachstumsstark, unentdeckt: So ziehen wir uns Schwellenländern-Perlen ran
Einfluss bringt Sicherheit
Zu den positiven Aspekten der Anlage in kleine und wachsende Unternehmen und der Chance, als Aktionär auf Verwaltungsratsebene gehört zu werden, zählt unserer Ansicht nach, dass wir so größeren Einfluss auf Unternehmensentscheidungen und Geschäftsgebaren erhalten – vor allem wenn Entwicklungen nach unserem Dafürhalten in die falsche Richtung gehen. Entscheidend ist die Zusammenarbeit mit dem Management.
Aus solcher Nähe können wir ein Unternehmen oft besser durchschauen und verstehen und so leichter positive Veränderungen veranlassen, die auch künftigen Aktionären zugutekommen. Das gehört zu unserer übergreifenden Investmentphilosophie bei der Templeton Emerging Markets Group, ganz gleich wo oder wie wir investieren.
Wir sind seit jeher bemüht, „aktivistische“ Fondsmanager zu sein. Wir besuchen häufig Jahreshauptversammlungen, stimmen bei wichtigen Entscheidungen ab und wenn uns Vorgänge in einem Unternehmen nicht zusagen (insbesondere im Hinblick auf Corporate-Governance-Fragen), haben wir keine Scheu, das anzusprechen.
Manche der interessantesten Chancen zur Anlage in kleine und wachsende Unternehmen, die nicht unbedingt vom Radar erfasst werden, erkennt unser Team derzeit in China, Südostasien (insbesondere Vietnam) und Brasilien. Pauschal können konsumabhängige Branchen und Titel aus dem Gesundheitswesen, der Industrie und der leichten Infrastruktur aktuell reizvolle Gelegenheiten bieten.
Doch wie bei jeder Anlage prüfen jedes einzelne Unternehmen und jedes Land für sich gründlich auf Herz und Nieren. Einzelne Anlagechancen hängen weitgehend vom Entwicklungsniveau im Land ab, und von den Branchen, auf die sich die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert.
So liegt der Schwerpunkt in Brasilien beispielsweise derzeit auf dem Bau neuer Straßen und Transportwege, während wir in Indien eine rasche Expansion des Gesundheits- und Pharmasektors beobachten. In Indonesien nimmt währenddessen die Zahl der Konsumenten rasch zu.
Eine riskante Angelegenheit
Aktien kleiner und mittelgroßer Unternehmen können vor allem kurzfristig stark schwanken. Kleinere, relativ neue oder unerfahrene Unternehmen können besonders empfindlich auf konjunkturelle Veränderungen reagieren. Ihre Wachstumsaussichten sind unsicherer als die größerer, besser etablierter Unternehmen.
Wie Berater ihren Kunden die Emerging Markets erklären
Manche dieser Risiken lassen sich verringern. So sind auf den Kapitalmärkten die im Vergleich zu Industrieländern bestehenden Risiken durch besseren Schutz der Aktionäre zurückgegangen, wenn auch noch einiges zu tun bleibt.
Um Corporate-Governance-Risiken abzubauen, ist eine sorgfältige Due-Diligence-Prüfung von Unternehmen und Managementteam vor der Anlage unerlässlich, was ungeachtet des Entwicklungsstadiums eines Unternehmens gilt.
Fremdwährungsrisiken lassen sich nach unserer Erfahrung durch Ausrichtung auf export- oder importorientierte Unternehmen abfedern – als Gegenmaßnahme gegen eine Ab- oder Aufwertung der Lokalwährung.
Auf Tuchfühlung
Durch die Anlage in kleine, in der Entwicklung befindliche Unternehmen erhalten wir nach unserer Überzeugung aufschlussreiche Einblicke in ganze Branchen, Sektoren und das Geschäftsklima, die im Großen und Ganzen auch auf andere Unternehmen zutreffen können, die in einem bestimmten Land oder Markt tätig sind.
Auch wenn sich das nicht zahlenmäßig in einem Geschäftsbericht niederschlägt, verschafft es doch eine ganz eigene Befriedigung, mitzuerleben, wie manche der von uns begleiteten Unternehmen ihren Weg an die Börsen machen.