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AfW sagt
Kleinanlegerstrategie: Startdatum in Sicht
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AfW sagt Kleinanlegerstrategie: Startdatum in Sicht

Von in NewsLesedauer: 3 Minuten
Markus Ferber: Der CSU sitzt für die EVP-Fraktion im EU-Parlament und ist Mitglied des dortigen Wirtschafts- und Währungsausschusses Econ.
Markus Ferber: Der CSU-Politiker ist Mitglied des EU-Parlaments und des dortigen Econ-Ausschusses. | Foto: Europäisches Parlament

Um die europäische Kleinanlegerstrategie (Retail Investment Strategy, RIS) ist es zuletzt still geworden. Das Tagesgeschehen hiesiger Wertpapierfirmen dominierten stattdessen die Wahlen in den USA, der Fortgang des Ukrainekriegs und der Bruch der Ampelkoalition. Das Projekt RIS dagegen schien auf kleiner Flamme im Hintergrund zu köcheln. Jetzt zeichnet sich dort Bewegung ab.  

Die RIS stehe kurz vor ihrer Vollendung, meldet der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. Die letzten Trilogverhandlungen zu dem Projekt dürften im ersten Jahresquartal 2025 enden. Der AfW bezieht sich auf ein Gespräch von Vorstand Frank Rottenbacher mit Markus Ferber. Ferber sitzt als Koordinator der EVP-Fraktion im EU-Parlament und ist dort Teil des Econ-Ausschusses für Wirtschaft und Währung. Über den Fortgang der RIS ist Ferber somit stets gut informiert.

Start ab 2028 

Der EU-Parlamentarier nannte demnach auch einen ungefähren Termin, zu dem die RIS in Kraft treten könnte: Am 1. Januar 2028 könnte es soweit sein, schätzt Ferber. 

 

Die Einschätzung beruht unter anderem auf den Umsetzungsfristen, die die Trilog-Partner anstreben. Demnach halten die EU-Kommission und das EU-Parlament 18 Monate, der Rat der EU 36 Monate für angemessen. Es könne auf einen Kompromiss von 30 Monaten hinauslaufen, zitiert der AfW Ferbers Einschätzung. Innerhalb dieser Übergangsfrist – die losläuft, sobald das Gesetz fertig redigiert und in alle EU-Sprachen übersetzt im EU-Amtsblatt erscheint – müssen sowohl die nationalen Gesetzgeber der Mitgliedsländer als auch die betroffenen Finanzunternehmen selbst aktiv werden, um die Regeln in die Praxis umzusetzen. 

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„Die Retail Investment Strategy betrifft nicht nur den Vertrieb von Finanzprodukten, sondern erfordert umfangreiche Anpassungen der Systeme und Prozesse bei allen Akteuren der Branche“, erinnerte Ferber gegenüber dem AfW. „Schulungen, IT-Updates und die Anpassung nationaler Gesetzgebungen sind notwendig, um eine rechtskonforme Umsetzung zu gewährleisten.“

AfW-Vorstand Rottenbacher weist in dem Zusammenhang einmal auf die Bedeutung ausreichend bemessener Übergangsfristen hin. Die Branche müsse die nötige Zeit erhalten, um die Anforderungen umsetzen zu können.

Das enthält die Retail Investment Strategy

Die RIS ist ein Gesetzespaket, das neue Regeln in Beratung und Vertrieb von Investmentprodukten an europäische Privatanleger vorsieht. Im Mai 2023 hatte die EU-Kommission einen ersten Entwurf dazu vorgelegt. Dieser macht Vorgaben unter anderem zu Anlegerinformationen, Kosten von Finanzprodukten und der Kategorisierung von Anlegern.

Die Ursprungsfassung enthielt er auch einen Vorschlag zur strengeren Regulierung von Provisionen – ein Thema, das in der Beraterbranche naturgemäß auf Widerstand stößt, da viele Geschäftsmodelle von Beratern an Provisionen hängen. Sowohl das EU-Parlament als auch der Rat der EU hatten in ihren Gegenvorschlägen ein Provisionsverbot dagegen ausgeklammert, so dass es auch in der kommenden Endfassung der RIS nicht enthalten sein dürfte. 

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