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Stolls Fonds der Woche Grüne Renditeperlen gegen den Klimawandel

Ausgetrocknetes Flussbett der Isar
Ausgetrocknetes Flussbett der Isar: In puncto Klimawandel zeichnen Experten ein düsteres Bild. Er wird als eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft gesehen | Foto: imago images / imagebroker

Während ich diese Zeilen schreibe, werden draußen erneut Rekordtemperaturen gemessen – sowohl in Deutschland als auch in ganz Europa. Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sind in Großbritannien am Dienstag Temperaturen von mehr als 40 Grad gemessen worden. Die Zahlen sind alarmierend. Bereits seit 1960 lagen die globalen Durchschnittstemperaturen in jedem Jahrzehnt höher als im vorangegangenen.

Je wärmer es ist, desto mehr Wasserdampf wird in der Luft gespeichert. Das Risiko für starke Niederschläge und Überschwemmungen steigt. Die Zahlen für Deutschland zeigen: Zwischen 1978 und 2002 gab es hierzulande doppelt so viele Hochwasser wie in der Zeit von 1952 bis 1977. Die tragischen Folgen des Klimawandels: Rund eine Million Tierarten sind vom Aussterben bedroht, Hunger, Wetterextreme, Hitzetote, Flüchtlingsströme, Wassermangel und, und, und…

Die Zeit drängt

Der von Menschen gemachte Klimawandel kommt uns teuer zu stehen. Die Schäden belaufen sich seit der Jahrtausendwende allein in Deutschland auf jährlich 6,6 Milliarden Euro, wie das Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz berechnete. Weltweit belaufen sich die Kosten auf 145 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock sieht trotz Krieg und Pandemie im Klimawandel die schlimmste Bedrohung: „Die Klimakrise ist mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde“, so die Politikerin auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin. Laut Baerbock drängt die Zeit um die weltweiten Emissionen nahezu um die Hälfte zu senken: „Wir haben nicht 10 oder 20 Jahre, nein uns bleiben nur acht Jahre.“ Mit ihrer Meinung steht sie nicht allein da.

US-Präsident Joe Biden will laut neuesten Meldungen insgesamt 2,3 Milliarden US-Dollar bereitstellen, damit Gemeinden sich gegen künftige Hitze, Trockenheit oder Überschwemmungen wappnen können. Außerdem sollen mit dem Geld effektivere Klimaanlagen finanziert und neue Windkraftanlagen an der Atlantikküste und im Golf von Mexiko gebaut werden.

 

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Seit 2008 sind jährlich über 25 Millionen Menschen von Extremwetter betroffen, während acht Millionen Tonnen Plastikmüll die Weltmeere verschmutzen. Der Meeresspiegel steigt gleichzeitig in bedrohlichem Tempo. Jedes Jahr um 3,3 Millimeter! Die Forscher weltweit sind sich einig: Ändert sich nichts, werden die Folgen des Klimawandels die Gesellschaft hart treffen. „Wir müssen den Klimawandel bekämpfen, weil dieser ein größeres Chaos, größere Risiken und größere Verluste generieren wird als alles andere,“ stellt der US-Klimabeauftragte John Kerry im Interview mit der NZZ klar.

Alles nur Greenwashing?

Die Finanzindustrie und jeder Investor haben in diesem Zusammenhang die Gelegenheit, einen Teil ihrer Investitionen in Richtung der Unternehmen zu lenken, die die Probleme des Klimawandels angehen und so den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft aktiv vorantreiben. Der Finanzbranche obliegt es nun für den boomenden Nachhaltigkeitsmarkt Vertrauen zu schaffen. Denn daran hapert es. Viele Anbieter verpassen ihren Finanzprodukten ein grünes Image, ohne wirklich nachhaltig zu agieren und geraten deshalb immer wieder in die Schlagzeilen. 

Jüngstes Beispiel: Die Greenwashing-Vorwürfe gegen die Fondsgesellschaft DWS, die nicht nur Ermittler auf den Plan ruft, sondern auch Anleger verunsichert. Wünschenswert wären deshalb mehr Transparenz und einheitliche Standards für die Branche. Denn hier herrscht noch viel Wildwuchs. So schließen einige Fondsanbieter kritische Sektoren wie Öl, Tabak oder Rüstung kategorisch aus, andere investieren per Best-in-Class Prinzip und nehmen das Beste vom Dreckigsten ins Portfolio.

Für Anleger bedeutet das, dass sie sehr genau hinzuschauen müssen, selbst wenn ein Fonds oder ETF diverse Nachhaltigkeitslabel trägt. Die Fonds der Woche erwecken jedoch einen vielversprechenden Eindruck.

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