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Statt Magnificent 7: Diese Marktanomalie ist eine große Chance

Die starke Herdenmentalität an den Börsen trieb zuletzt immer mehr Anlagekapital in die größten Börsenunternehmen. Vom Hype um künstliche Intelligenz (KI) profitierten vor allem die Aktien der „Magnificent Seven“ mit Microsoft, Google, Amazon, Apple, Tesla, Nvidia und Meta. Die Zunahme passiver Strategien, bei denen die Größe und nicht die Bewertung im Vordergrund steht, trug zusätzlich zum Boom bei. In der Summe führte dies zu enormen Konzentrationsrisiken bei globalen passiven Aktienstrategien. Unserer Meinung nach könnte sich Anlegern eine einmalige Gelegenheit bieten, um von der Umkehr dieser Marktanomalie zu profitieren.
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Die starke Herdenmentalität an den Börsen trieb zuletzt immer mehr Anlagekapital in die größten Börsenunternehmen. Vom Hype um künstliche Intelligenz (KI) profitierten vor allem die Aktien der „Magnificent Seven“ mit Microsoft, Google, Amazon, Apple, Tesla, Nvidia und Meta. Die Zunahme passiver Strategien, bei denen die Größe und nicht die Bewertung im Vordergrund steht, trug zusätzlich zum Boom bei. In der Summe führte dies zu enormen Konzentrationsrisiken bei globalen passiven Aktienstrategien. Unserer Meinung nach könnte sich Anlegern eine einmalige Gelegenheit bieten, um von der Umkehr dieser Marktanomalie zu profitieren.

Small- und Mid-Cap-Aktien, insbesondere aus dem Value-Bereich, wurden vom Mainstream zuletzt zunehmend ignoriert. Außerdem wurden die Titel durch die schwächere Konjunktur, höhere Zinsen und Risikoprämien sowie nachlassende M&A-Aktivität teils hart getroffen. Die Bewertungen sanken in der Folge auf teils rekordtiefe Niveaus.
Der langjährige Bewertungsaufschlag von Small- und Mid-Caps hat sich seit 2020 ins Gegenteil umgekehrt; sie werden nun mit dem größten Abschlag gegenüber größeren Unternehmen seit Beginn der MSCI-Datenerfassung im Jahr 2004 gehandelt (Abbildung 1).
Die Bewertungslücke zeigt sich noch deutlicher beim Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV). Interessanterweise begann sich der aktuelle Abschlag hier bereits im Jahr 2015 abzuzeichnen, als der hauptsächlich in den USA angesiedelte Big-Tech-Komplex entstand und die Buchwertmultiplikatoren in die Höhe schossen (Abbildung 2).

Small Caps preisen Rezession ein
Die Bewertungen der globalen Small- und Mid-Caps, insbesondere der zyklischsten Unternehmen, preisen deutlich eine Rezession ein. Dies deutet unserer Meinung nach auf ein interessantes Chancen- Risiko-Verhältnis hin. Denn die Bewertungen kleinerer Unternehmen haben in der Vergangenheit jeweils mit Eintritt der Rezession begonnen, sich stark zu erholen. Besonders interessant: Wenn den Notenbanken doch die weiche Landung gelingt und eine Rezession vermeiden wird, dürfte das einen noch größeren Bewertungsschub bei Small Caps bewirken – die aktuell für die Rezession gepreist sind.
Was für Large Caps gilt, gilt ganz besonders für die Magnificent Seven: Ihr durchschnittliches KGV beträgt sogar 28,3, verglichen mit 16,8 für den MSCI AC World Large Cap und 15,3 für den MSCI AC World Small Cap Index.
Anstatt also von den glorreichen Sieben zu sprechen, sollten wir vielleicht von der glorreichen Lücke sprechen.
Vergleicht man schließlich die Marktkapitalisierung der verschiedenen Bereiche des globalen Aktienmarktes, so kann man leicht zu dem Schluss kommen, dass der gesunde Menschenverstand nicht das vorherrschende Prinzip ist.

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Die „Magnificent Seven“ haben heute fast 25 Prozent mehr an Marktwert als der gesamte europäische Aktienmarkt und sind 50 Prozent größer als die 6.000 Firmen des globalen Small-Cap-Index zusammengenommen. Sie machen mehr als ein Viertel des S&P 500 Index und 17 Prozent des gesamten globalen Aktienmarktes aus – ein enormes Konzentrationsrisiko für passive Anleger.
Mean-Version könnte bevorstehen
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass wir vor einer enormen Mean-Reversion-Bewegung stehen, bei der sich die Markt- und Makrodynamik ändert und sich die ungewöhnlich große Bewertungslücke zwischen den Marktsegmenten schließt.
Das ist gerade vor dem aktuellen Hintergrund relevant: Da wir uns auf einen Zinssenkungszyklus im Jahr 2024 zubewegen, könnte der abnehmende Druck durch die Inflation und die Kreditkosten ein starker Treiber für die Neubewertung von Small Caps sein, insbesondere von solchen, die im Vergleich zur normalisierten Ertragskraft außergewöhnlich günstig sind.
Wir beobachten auch eine zunehmende Anzahl von Konsolidierungsereignissen, da industrielle und strategische Käufer durch die niedrigen Preise angelockt werden. In Einklang mit diesen Bewertungsanomalien sehen für unsere Portfoliotitel ein ungewöhnlich großes Aufwärtspotenzial von 70 Prozent, wenn sich das „Magnificent Gap“ schließt und sich das Potenzial bei globalen Small- und Mid-Cap-Aktien in Kursgewinnen manifestiert.
Über den Autor:
Jonas Edholm ist leitender Portfoliomanager des Skagen Focus



