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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 3 Minuten

Kommentar Ein Robo-Berater ist billig, aber er geht nicht ans Telefon

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Im Allgemeinen arbeiten traditionelle Vermögensberater nur für Kunden mit größeren Ersparnissen. Oftmals liegt die Grenze bei mindestens 250.000 Dollar, in manchen Fällen sind es Millionen. Bei Betterment gibt es keine Untergrenze, bei Wealthfront liegt sie bei 500 Dollar. Potenzielle Kunden beantworten online einige Fragen, etwa zu ihrem Alter, ihrem Gehalt und ihren finanziellen Zielen. Computeralgorithmen schlagen dann eines von mehreren Standardportfolios vor - etwa 40 Prozent Aktien und 60 Prozent Anleihen für jemanden, der in erster Linie ein Sicherheitsnetz will. Die Dienste verwenden normalerweise eine Reihe von börsengehandelten Fonds (ETFs), die in Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen wie Rohstoffe, kommunale Schuldverschreibungen oder ausländische Aktien investieren. Die Programme kaufen und verkaufen in periodischen Abständen Wertpapiere, um das Portfolio an die Risikoneigung des Anlegers anzupassen.

Der Trend zu Robo-Beratern ist zu neu, als dass es klare Forschungsergebnisse zu deren Erträgen im Vergleich zu menschlichen Beratern geben könnte. Die Anhänger der Bewegung argumentieren sowieso, dass die Frage falsch gestellt sei. Man sollte Robo-Berater eher mit der schwachen Performance vergleichen, die Einzelpersonen erzielen, wenn sie auf eigene Faust ihr Geld anlegen. Sie merken auch an, dass die Differenz bei den Gebühren für einen deutlichen Unterschied bei den langfristigen Erträgen sorgt (andere hingegen argumentieren, dass es billiger sei, einfach ETFs zu kaufen, als einen Robo-Berater zu nutzen). Sogar einige wohlhabende Investoren, die sich menschlichen Rat leisten können, haben dennoch Robo-Berater ausprobiert.

Es gibt aber auch Skeptiker. Manche sagen, Robo-Dienste könnten einige derselben Konflikte verschleiern, die es mit menschlichen Beratern gebe, etwa die Verwendung eigener Produkte in den Portfolien. Die U.S. Securities and Exchange Commission warnte 2015 Investoren, ein automatisiertes Programm könne unter Umständen ihren Bedarf nicht richtig einschätzen oder von falschen Annahmen ausgehen. Kürzlich zweifelte der höchste Wertpapieraufseher in Massachusetts an, ob ein automatisiertes Programm im Interesse des Kunden handeln könne, wenn es so wenig über den Anleger wisse.

Viele Beobachter erwarten, dass die automatisierten Dienste den Bereich hauptsächlich dadurch verändern werden, dass sie ihn vergrößern - indem sie Roboter einsetzen, um Menschen dazu zu bringen, einfache, klugen Investmentüberlegungen anzustellen, was bislang zu wenige tun.

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