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Kommentar: „Kanam Grundinvest streicht die Segel!“

in ImmobilienLesedauer: 7 Minuten
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Lange Fristen

Und auch der Zeitpunkt der Bekanntgabe, neun Wochen vor Ende des Ultimatums, geht in Ordnung. Ein Ausreizen der Frist hätte an den Gegebenheiten nichts geändert. Zudem wissen Credit Suisse und SEB nun, woran sie sind. Es sei angemerkt, dass Absprachen der Anbieter unzulässig sind.

Als ein echter „Kracher“ ist allerdings die Tatsache anzusehen, dass die Bafin der Kanam mit einem Abwicklungszeitraum bis zum 31. Dezember 2016 deutlich größere Handlungsspielräume eingeräumt hat, als anderen Anbietern in der Vergangenheit in vergleichbarer Situation (nur drei Jahre). Das wird Begehrlichkeiten wecken.

Forderungen auf Fristverlängerungen werden mit Verweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz die Folge sein. Zur Begründung werden die anderen Anbieter anführen, dass eine längere Veräußerungsfrist ihnen eine bessere Ausgangssituation in Verkaufsverhandlungen verschaffen würde.

Was die Entscheidung mit Blick auf bereits erfolgte Objektverkäufe in abzuwickelnden Immobilienfonds und auf juristische Auseinandersetzungen im Zuge von Schadensersatzprozessen für Konsequenzen haben könnte, bleibt völlig offen. Mit anderen Worten: über das Thema wird noch zu reden sein.  

Was dürfen Anteilsinhaber nun erwarten?

Nun, Kanam stellt eine erste Substanzausschüttung schon für den April in Aussicht und will weitere Schritte zügig angehen. Anteilsinhaber sollten allerdings nicht versuchen, in der bisher sehr erfreulich verlaufenen Abwicklung des Kanam US Grundinvest die Blaupause für die Auflösung des Kanam Grundinvest zu sehen. Die Dinge liegen hier anders.

Nicht zuletzt auch von daher, als die Devisenentwicklungen hier weniger helfend zur Seite stehen können. Für die Abwicklungsphase lassen sich sowohl positive als auch nachteilige Faktoren anführen. Mit einer Vermietungsquote von rund 99 Prozent sind die Immobilien des Kanam Grundinvest beispielsweise nahezu voll vermietet.

Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge ist mit 7,8 Jahren ebenfalls erfreulich hoch. Die Altersstruktur der Fondsimmobilien ist obendrein als ausgewogen einzustufen.

Zudem konnte der fast an die 50-Prozent-Marke gestoßene Fremdfinanzierungsgrad des Fonds auf rund 34Prozent nennenswert zurückgefahren werden. Als erschwerend könnte sich aber bei Verkäufen die Tatsache bemerkbar machen, dass der Fonds rund 79 Prozent seiner Verkehrswerte in großkalibrigen Objekten hält, deren Transaktionsvolumen pro Immobilie oberhalb 100 Millionen Euro liegt.

Diese Größenordnung droht auf eine eher eingeschränkte Nachfrage zu treffen und wird vermutlich entsprechend schwierig zu vermarkten sein. Dieser Umstand ist als umso problematischer zu erachten, als mehrere Wettbewerber im gleichen Zeitraum ihre Liegenschaften dem Markt andienen dürften.

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