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in Nachhaltigkeit, ESG & SRILesedauer: 4 Minuten

Kommentar von NNIP Wie hat sich Corona auf Jahreshauptversammlungen ausgewirkt?

Einladung zur Hauptversammlung der Bayer AG. Sie hatte als erstes Dax-Unternehmen eine virtuelle HV ausgerichtet.
Einladung zur Hauptversammlung der Bayer AG. Sie hatte als erstes Dax-Unternehmen eine virtuelle HV ausgerichtet. | Foto: Imago / Manngold

Stimmrechtsvertretung einmal anders – dafür hat die Corona-Krise gesorgt. Da die Pandemie kurz nach der Einberufung der ersten Jahreshauptversammlungen (HVs) ausbrach, mussten die betroffenen Unternehmen eine Entscheidung treffen: Verschiebung oder Durchführung einer virtuellen Versammlung? Und: Waren die normalerweise auf der Tagesordnung stehenden Dividenden- und Vergütungsanträge angesichts der finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise überhaupt noch angemessen?

Die Jahreshauptversammlung ist für uns eines der wichtigsten Ereignisse im Unternehmenskalender. In der ersten Jahreshälfte 2020 haben wir im Namen unserer Investoren weltweit auf 2.143 Hauptversammlungen und über insgesamt 22.102 Anträge abgestimmt. Diese Termine sind für uns von zentraler Bedeutung, weil sie uns die Möglichkeit bieten, unsere Investoren wirkungsvoll zu vertreten. Wir stimmen daher weltweit auf so vielen Aktionärsversammlungen wie möglich ab - normalerweise persönlich, um Fragen direkt an die Vorstandsmitglieder zu richten und ihre Antworten sowie die Reaktionen der anderen Aktionäre zu bewerten. Doch dann kam Corona.

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Virtuelle HVs können herkömmliche nur bedingt ersetzen
Unsere Erfahrungen mit virtuellen Hauptversammlungen waren durchwachsen. Positiv ist zu vermerken, dass viele Unternehmen bereit waren, vor der HV mit uns zu sprechen und sich für unsere Fragen Zeit nahmen. Uns fehlte jedoch die Energie des Persönlichen im direkten Austausch. Der vielleicht größte Nachteil war in unseren Augen die Tatsache, dass wir oft im Vorfeld abstimmen mussten und nicht live während des Meetings.

Unser Fazit nach dieser Saison: Sollte das Problem angegangen und ein Weg gefunden werden, um mehr Interaktion zu ermöglichen, hat das Konzept einer virtuellen Hauptversammlung viele Pluspunkte. Die Kosten für den Veranstaltungsort entfallen ebenso wie die Anreise der Teilnehmer, was wiederum die Umweltbelastung reduziert. Und wir können an mehr Versammlungen als normalerweise teilnehmen.

Welche Auswirkungen die Pandemie auf den Fokus der Aktionäre hat, wird wahrscheinlich in der nächsten Abstimmungssaison deutlicher werden, wenn wir mit mehr Anträgen zu Themen wie Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, Menschenrechte, Management von Lieferketten und von Humankapital rechnen können.

 

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