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Kommentar zu offenen Immobilienfonds: „Zaghafte Bodenbildung“

Kay Homann
Kay Homann
Letzter zu sein, ist in der Regel nicht erstrebenswert. Obwohl es heißt, dass die Letzten die Ersten sein werden. Ungefähr in diesem Spannungsfeld bewegen sich derzeit wohl auch viele Besitzer von eingefrorenen Immobilienfonds. Soll ich aus meinem Immobilienfonds jetzt noch aussteigen oder soll ich - meinem möglicherweise sogar in Liquidation befindlichen - Immobilienfonds treu bleiben? Nehme ich aktuell einen Verlust in Kauf, oder bringt der Verkauf der Immobilien im Falle der Liquidation am Ende mehr ein, als über die Börse derzeit zu erzielen ist?

Fragen, auf die aktuell keiner eine Antwort haben kann. Gerade im Fall der Liquidation eines Immobilienfonds können diese Fragen erst dann sicher beantwortet werden, wenn alle Immobilien verkauft und die Erlöse an die Besitzer ausgeschüttet wurden.

Fest dürfte allerdings stehen, dass obige Überlegungen zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht mehr optimal sind. Denn die Krise der Immobilienfonds ist – wie man an der Börse sagt – längst eingepreist. Abschläge gegenüber dem „Net Asset Value“ (NAV) von 25 Prozent und mehr sind durchaus an der Tagesordnung.

Da hat die Ankündigung von Kanam Grund Ende Februar, seinen Kanam Grundinvest Fonds zu liquidieren bei den Kursen nur kurzfristig für „Hektik“ gesorgt. Deutlichen Verlusten am Tag der Bekanntgabe standen deutliche Gewinne an den Folgetagen gegenüber. „Aussteigern“ stehen also ebenso viele „Einsteiger“ gegenüber. Mit anderen Worten: Bei Kanam glauben viele Anleger, dass der derzeitige Börsenpreis nicht den tatsächlichen Wert der Immobilien widerspiegelt und am Ende pro Anteil mehr als die derzeitigen rund 34 Euro übrig bleiben. Noch ist es vielleicht eine mutige These. Aber wenn man sich auch die Kurse der anderen eingefrorenen Fonds-Schwergewichte anschaut, die sich wohlgemerkt nicht in Liquidation befinden (SEB Immoinvest und CS Euroreal), dann könnte man auf die Idee einer zaghaften Bodenbildung bei den Kursen kommen. Wie gesagt, noch eine vage Vermutung. Anleger sollten sich jedenfalls ganz genau überlegen, ob sie Hals über Kopf aus den lange Jahre erfolgreichen Immobilienfonds, wie beispielsweise dem SEB oder CS, aussteigen. Gerade in der aktuell unsicheren Zeit, sollten Anlagen in Immobilien doch eigentlich erste Wahl sein.

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