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Kommentare zur Schweizer Gold-Initiative „Ein goldener Schuss ins Knie“

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Kommentar von Willem Buiter, Chefvolkswirt der Citigroup

Die Schweizer Goldinitiative sei sinnlos, argumentiert die Citigroup. “Es ergibt ökonomisch oder finanziell keinen Sinn, dass eine Zentralbank einen bestimmten Rohstoff hält, selbst wenn dieser Rohstoff einen intrinsischen Wert hätte”, schrieb Willem Buiter, Chefvolkswirt der Citigroup und ehemaliger Geldpolitiker der Bank of England, in einer Studie mit Datum vom Mittwoch. “Einer Zentralbank zu verbieten, jemals wieder Gold zu verkaufen, das sie besitzt, reduziert den Wert dieser Goldreserven auf null.”

Am kommenden Sonntag findet in der Schweiz eine Volksabstimmung über die Forderung statt, dass die Schweizerische Nationalbank mindestens 20 Prozent ihrer Reserven in Gold halten soll, dass diese vollständig im Land selbst aufbewahrt werden sollen und dass niemals wieder Gold verkauft werden soll. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte die Initiative als “gefährlich” bezeichnet. Umfragen in der vergangenen Woche zufolge lehnen viele Wähler die Initiative “Rettet unser Schweizer Gold” ab, allerdings ist ein Teil noch unentschlossen.

Befürworter argumentieren, die Maßnahme würde den nationalen Wohlstand schützen. Regierung und Zentralbank dagegen lehnen sie ab, weil sie die Geldpolitik behindere. Die Zentralbank müsste mindestens 1.733 Tonnen Gold kaufen, um die geforderte Schwelle zu erreichen, so die Citigroup. Die jährliche Goldproduktion liege bei rund 2.500 Tonnen.

Ebenso wie die virtuelle Währung Bitcoin habe Gold keinen intrinsischen Wert und sei teuer zu gewinnen und zu lagern, schreibt Buiter. “Wenn die Zentralbank in Rohstoffe investieren soll, dann ist ein ausgewogenes Portfolio von Rohstoffen besser. Noch praktischer wäre ein ausgewogenes Portfolio von Rohstoff- ETFs oder anderen Derivaten.” (Autor: Bloomberg)

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