Komplizierte Goldsuche Warum Goldunternehmen nur noch kleinere Reserven entdecken
Schon gewusst? Die derzeit bekannten und erschlossenen Goldreserven in der Erde belaufen sich auf rund 55.000 Tonnen. Ungünstig ist nur, dass die Goldindustrie damit gerade mal 15 Jahre über die Runden kommen würde – selbst im günstigsten Fall und bei gleichbleibenden Fördermengen. Das rechnete das World Gold Council in seinem Bericht „Gold 2048“ aus.
Allerdings – und das ist die gute Nachricht – gibt es weitere 110.000 Tonnen Gold in bekannten aber noch unerschlossenen Lagerstätten. Und das würde sogar über das Jahr 2048 hinaus ausreichen. Allerdings schränken die Autoren ein, dass ein Großteil dieser Vorkommen zum aktuellen Goldpreis nicht rentabel wäre oder die entsprechenden Studien noch nicht vorliegen. Immerhin sind laut Bericht die Förderkosten in den vergangenen 15 Jahren um knapp unter 10 Prozent gestiegen. Allerdings pro Jahr.
Um die globale Goldförderung auf dem aktuellen Stand zu halten, wäre ein Goldpreis von 1.500 US-Dollar je Unze nötig. Aktuell liegt er unter 1.300 Dollar.
Keine Weltklassevorkommen in Sicht
Und ein paar neue Reserven wären nützlich. Doch die Exploration wird schwieriger, heißt es im Bericht. Obwohl die Such-Budgets seit den frühen 2000er Jahren kräftig steigen, werden die gefundenen Vorkommen seit Jahrzehnten stetig kleiner. Zudem mangele es an Weltklasse-Entdeckungen, also Vorkommen mit mehr als 5 Millionen Unzen, was heute knapp 6,5 Milliarden Dollar Gold-Gegenwert entspräche.
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Warum das so ist, dafür liefern die Autoren folgende Erklärung: Unternehmen suchen vor allem in der geologischen Nähe bekannter Vorkommen, anstatt sich in komplett neuen Regionen mal umzutun. Damit sinkt die Chance, ein komplett neues Weltklasse-Vorkommen zu finden. Deshalb fließt auch der größte Teil des globalen Such-Budgets in die bekannten Goldländer Kanada, Australien und USA, anstatt zum Beispiel nach Afrika. Was aber nicht zuletzt auch an solchen Feinheiten liegt wie der Politik, Infrastruktur und den vorhandenen Facharbeiter.
Wie sich die globalen Suchbudgets aufteilen, zeigt die folgende Grafik: