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10-Jahres-Tiefststände Warum defensive Sektoren überverkauft sein könnten

Snack-Riegel
Snack-Riegel: Nestlé-Aktien fielen jüngst angesichts der Einführung der Abnehmspritze Wegovy auf Zweijahrestiefs. | Foto: Imago Images / Manfred Segerer

Zyklische Sektoren haben seit Ende April 2023, nachdem sie sich von der Mini-Bankenkrise im März erholt hatten, deutlich besser abgeschnitten als die defensiven Sektoren. Verständlicherweise haben zyklische Sektoren wie Versorger (-11,4 Prozent) und Immobilien (-10,3 Prozent) darunter gelitten, dass die Zinssätze für längere Laufzeiten gestiegen sind. Doch defensive Sektoren wie Basiskonsumgüter (-11,3 Prozent) und Gesundheitswesen (-7,9 Prozent) performten ebenfalls deutlich schlechter als der MSCI World Index (-1,3 Prozent, Quelle aller Zahlen: Bloomberg).

Die über den gesamten Zeitraum gemeldeten Konjunkturzahlen signalisierten, dass die Volkswirtschaften nur noch gebremst wachsen und einige, wie Europa und Großbritannien, bereits in der Rezession stecken. Die eingetrübte konjunkturelle Entwicklung müsste defensiven Titeln eigentlich zugutekommen, weil Anleger auf Sicherheit im Portfolio setzen.

Grundbedarfsgüter-Sektor wirkt kraftlos

Trotz des unlängst gemeldeten BIP-Wachstums der USA von 4,9 Prozent für das dritte Quartal ist nicht zu erkennen, dass wir uns in einer Erholungs- oder Expansionsphase befinden: Der Sektor der Grundbedarfsgüter tut sich schwer. Interessanterweise begann dessen Schwächephase, als die Anleiherenditen im Mai stiegen, und der Drawdown setzte sich dann von August bis Ende Oktober fort. Der Fall ist klar: Als defensive Vermögenswerte oder zur Absicherung gegen eine schwache Aktienperformance sind Anleihen auf dem derzeitigen Niveau eine Alternative.

Das Aufkommen von leistungsfähigen Antidiabetika wird als ein weiterer Grund für ein schwächeres Abschneiden des Grundbedarfsgüter-Sektors genannt. Obwohl es tatsächlich Auswirkungen dieser pharmazeutischen Innovationen geben könnte, ist es noch zu früh, um zu sagen, wie sich die Verbrauchsmuster ändern werden. Vielleicht werden weniger salzige und zuckerhaltige Snacks verkauft, dafür aber mehr andere Lebensmittel? Der Trend zu Abnehmspritzen dürfte sich indes nicht auf Toilettenartikel, Hygiene-, Kosmetik- und Haushaltsprodukte auswirken, die alle zum Marktsegment Grundbedarfsgüter gehören.

 

Aufgrund ihres defensiven Charakters und ihres stabilen Ertragsprofils wird der Grundbedarfsgüter-Sektor in der Regel mit einem Aufschlag gehandelt. Die Covid-Jahre außen vor gelassen, werden Grundbedarfsgüter im Vergleich zum MSCI World derzeit jedoch in der Nähe ihrer 10-Jahres-Tiefststände gehandelt. Das deutet darauf hin, dass einige dieser Aktien auf dem aktuellen Niveau überverkauft sein könnten und jetzt Chancen bieten, insbesondere wenn sich die Weltkonjunktur weiter eintrüben sollte.

Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten

Die US-Berichtssaison ist zur Hälfte gelaufen, die Ergebnisse haben positiv überrascht. Nach Angaben von FactSet haben bis zum 25. Oktober des laufenden Jahres 49 Prozent der S&P 500-Unternehmen ihre Ergebnisse vorgelegt: 78 Prozent haben die Erwartungen übertroffen, was leicht über dem 5-Jahres-Durchschnitt von 77 Prozent liegt. Obwohl die Unternehmen insgesamt 7,7 Prozent höhere Gewinne als erwartet gemeldet haben, liegt dieser Wert unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 8,5 Prozent.

Die Stimmung ist schlecht, weil Unternehmen, die die Erwartungen übertreffen, keine positive Reaktion auf ihre Aktienkurse sehen, während diejenigen, die die Erwartungen nicht erfüllen, abgestraft werden, vor allem, wenn sie hoch bewertet sind. Angesichts der zuletzt gemeldeten guten US-BIP-Daten scheinen Anleger in US-Aktien über die Konsequenzen der weiterhin hohen Zinsen und Inflation uneingeschränkt besorgt zu sein: Gute Nachrichten aus der Wirtschaft erweisen sich – aus Sorge der Anleger vor weiterhin hohen Zinsen – als schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte.

Mehr zu den Anlagestrategien von MFS Investment Management erfahren Sie hier.

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