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Konjunktur im Minus Risiken an den Finanzmärkten nehmen zu

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Dietmar Wiggermann-Watermann ist Geschäftsführer der Althoff, Wiggermann & Cie. Vermögensmanagement in Hofheim am Taunus
Dietmar Wiggermann-Watermann ist Geschäftsführer der Althoff, Wiggermann & Cie. Vermögensmanagement in Hofheim am Taunus
Für viele überraschend fand die konjunkturelle Erholung in Europa im dritten Quartal augenscheinlich bereits ihr vorläufiges Ende. Nachdem die deutsche Wirtschaft als bisherige Konjunkturlokomotive im Euroraum schon zur Jahresmitte mit einem Negativwachstum von minus 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal überraschte, haben die hiesigen konjunkturellen Frühindikatoren ihre Abwärtsbewegung bis zuletzt weiter fortgesetzt und somit den Hoffnungen auf eine schnelle Erholung einen nachhaltigen Dämpfer versetzt.

In den kommenden Monaten muss sich zeigen, ob damit bereits ein zyklischer Abschwung eingeleitet wurde, oder ob es sich lediglich um eine „Midlife-Crisis“ im fortgeschrittenen Konjunkturzyklus handelt.

Nach den aktuellen Prognosen des IWF bleibt China auch in 2015 mit einem nur leicht verlangsamten BIP-Zuwachs von knapp über 7 Prozent auf strammem Wachstumskurs, und auch die USA dürften mit über 3 Prozent erneut einen deutlichen Wachstumsbeitrag leisten.

Insgesamt soll die Weltwirtschaft 2015 um 3,8 Prozent zulegen, und damit etwas stärker als im laufenden Jahr, wo ein Zuwachs von 3,5 Prozent erwartet wird. Nach dem überaus kräftigen Kursanstieg der internationalen Aktienmärkte in den vergangenen Jahren wundert es angesichts der aktuell eingetrübten Wachstumsaussichten nicht, dass die Aufwärtsentwicklung zunächst einmal durch Gewinnmitnahmen und ein nachlassendes Kaufinteresse ins Stocken geraten ist.

Dies gilt insbesondere für Europa und hier wiederum besonders ausgeprägt für deutsche Unternehmen, deren Ertragserwartungen besonders stark unter der vorangegangenen Stärke des Euro gelitten haben.

Der diesjährige Höchststand beim Dax mit 10.000 Punkten wurde daher bereits im zweiten Quartal markiert. Im Gegensatz zu den US-Märkten wurden diese Höchststände zuletzt nicht mehr erreicht, und zum Ende des dritten Quartals waren die im laufenden Jahr zunächst aufgelaufenen Kurszuwächse des Dax bereits vollständig aufgezehrt.

Dagegen zeigten sich die US-Märkte im abgelaufenen Quartal mit tatkräftiger Unterstützung der weiterhin positiven Konjunkturdaten zunächst stabil und erreichten sogar zeitweilig neue historische Bestmarken. Der S&P 500 notierte zum Ende des dritten Quartals um 8,3 Prozent über dem Niveau vom Jahresbeginn.
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