Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren

Themen-Experte Aus Tradition die Zukunft im Blick

ANZEIGE
  • Startseite
  • US-Konjunktur: Growth-Aktien werden Kursanstieg fortsetzen

ANZEIGE
Von in Aus Tradition die Zukunft im BlickLesedauer: 4 Minuten
Markenaktivierung von Sol de Janeiro im New Yorker Meatpacking District
Markenaktivierung von Sol de Janeiro im New Yorker Meatpacking District: Die Verbrauer haben die US-Wirtschaft in den vergangenen Monaten stark gestützt. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts
Frédéric Leroux, Carmignac

Wir bei Carmignac hatten durchaus die wesentlichen Faktoren ihrer möglichen Widerstandsfähigkeit ermittelt.

Dies waren beispielsweise:

  • zusätzliche, während der Pandemie gebildete Sparguthaben, die den Konsum stützen,
  • ein verstärkter Reichtumseffekt,
  • Lohnerhöhungen, die den privaten Haushalten nach und nach ermöglichen, mit der Inflation fertigzuwerden.

Und dennoch mussten wir wie viele andere Quartal für Quartal das Datum des Beginns einer Konjunkturschwäche in den USA, mit der wir immer noch rechnen, weiter in die Zukunft verschieben.

Anleihezinsen auf dem höchsten Stand des Zyklus

Diese noch nicht eingetretene Konjunkturschwäche hat sich in einem Anstieg der Zinsen auf amerikanische und europäische Anleihen auf den höchsten Stand des im März 2020 begonnen Zyklus niedergeschlagen. Und das, obwohl die US-Gesamtinflation paradoxerweise von 9 Prozent im Juni 2022 auf 3,2 Prozent im Juli dieses Jahres zurückging. Dieser Druck auf die langfristigen Zinsen hat die Aktienmärkte geschwächt. Während sie den Juli auf ihren Jahreshochs schlossen, mussten sie im August zwischen 5 und 9 Prozent wieder abgeben.

Ist also zu befürchten, dass die vorhersehbare Konjunkturschwäche mit hohen Zinsen einhergeht?

Und sollte man für die kommenden Monate dieser Konjunkturschwäche nicht vielmehr auf eine „makellose Disinflation“ hoffen, die keine Rezession nach sich zieht?

Anleihezinsen folgen dem Rückgang der Inflation

Um diese Frage zu beantworten, ist es zunächst einmal hilfreich herauszufinden, ob die zu beobachtende Divergenz zwischen Inflation und Zinssätzen anormal ist. Unsere Recherchen zeigen eindeutig, dass die Zinsen in der vergangenen langen Inflationsphase von 1965 bis 1980 erst nach einem Abflauen der Inflation zurückgingen, und das mit einem zeitlichen Verzug von sechs bis achtzehn Monaten.

Umgekehrt ging einem Anstieg der Inflation systematisch ein Anstieg der Zinsen voraus. In diesem langen Zeitraum der Inflation, die sich wellenförmig entwickelte, haben die Anleihenmärkte richtigerweise damit gerechnet, dass die Inflation länger anhalten würde. Deshalb dauerten im Vergleich zur Inflation ihr Anstieg länger und ihr Rückgang kürzer an.

 

Das in den vergangenen Quartalen beobachtete Verhältnis zwischen Preisen und Anleihezinsen folgt mit zeitlicher Verzögerung dem Rückgang der Inflation, was „normal“ ist, wenn man die Möglichkeit von anhaltendem Inflationsdruck einräumt.

Es schließt hingegen nicht die Möglichkeit eines bevorstehenden Rückgangs der Anleihezinsen aus, solange die Glaubwürdigkeit der Zentralbanken in ihrem Kampf gegen die Inflation nicht infrage gestellt wird.

Auswirkungen der geldpolitischen Straffung werden erst sichtbar

Vor diesem Hintergrund sollte man auf das hören, was gute Ökonomen sagen. Ihre Botschaft ist klar: Die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt und die Möglichkeit einer schon baldigen Erholung des verarbeitenden Gewerbes in den USA werden die Fed dazu veranlassen, ihre Leitzinsen so lange wie möglich auf hohem Niveau zu belassen. Dies wird dann für den erwarteten Konjunkturrückgang sorgen.

Denn die zusätzlichen Ersparnisse schmelzen so schnell dahin wie der Schnee in der Sonne. Sie bieten nur noch ein recht dünnes Sicherheitspolster für die Verbraucher, die die Wirtschaft stark gestützt haben. Auch die Effekte der geldpolitischen Straffung werden immer erst zeitverzögert in der Wirtschaft spürbar. In diesem Fall war die Straffung auf einen so kurzen Zeitraum konzentriert, dass sich ein guter Teil der Auswirkungen wahrscheinlich überhaupt erst noch einstellen muss.

Anleihen und Growth-Aktien tragen zur Performance bei

Da saisonale Effekte weiterhin einen Preisrückgang begünstigen, dürfen wir hoffen, dass die Zinsen auf 10-jährige US-Anleihen von ihrem Höchststand im August allmählich wieder auf 3,5 Prozent sinken werden. Unter dieser Annahme gibt es keinen besonderen Grund, von einer Verschlimmerung der jüngsten Korrektur der Aktienmärkte auszugehen. Ganz im Gegenteil: Es gibt es viele Gründe anzunehmen, dass Anleihen zu einer guten Entwicklung unserer Portfolios beitragen werden. Growth-Aktien mit hoher Transparenz und guter Qualität, die von den Märkten hoch bewertet werden, werden dann, begünstigt vom Rückgang der langfristigen Zinsen, ihren Kursanstieg fortsetzen.

Die Märkte haben wie viele von uns im August eine Pause eingelegt. Sie scheinen den Wunsch zu hegen, nach dieser Sommerpause ihre neu getankte Kraft unter Beweis zu stellen. Wir sollten jedoch weiterhin ein hohes Maß an Wachsamkeit walten lassen, denn vielleicht zeigen uns die Zinsen, dass die Hydra der Inflation noch nicht niedergestreckt ist. Unsere Aufgabe ist es daher, einen Teil unserer Anlagen rechtzeitig in Vermögenswerte umzuschichten, die damit am besten umgehen können.

Die Rückkehr des Konjunkturzyklus erfordert Wendigkeit.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden