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Konjunkturausblick Gute Aussichten für den Euroraum

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Privathaushalte

--Flaute drückt auf das Lohnwachstum
Das nominale Lohnwachstum ist im Euroraum weiterhin sehr schwach. Zum Teil spiegelt sich darin das schwache Produktivitätswachstum wider. Schließlich bestimmen die Effizienzzuwächse den Spielraum für die Unternehmen, die Löhne anzuheben, ohne die Preise zu erhöhen. Zum großen Teil jedoch wird hier der Einfluss der Überschusskapazität deutlich. Die Länder mit der schwächsten Konjunktur erleben auch eine schwächere Lohnentwicklung seit der Finanzkrise. Wenn die Flaute nachlässt, dürfte das nominale Lohnwachstum allmählich zunehmen. Bis dahin sollte die Anpassung der Reallöhne zwischen den Ländern innerhalb des Euroraums die Unterschiede bei der Wettbewerbsfähigkeit und die regionalen Handelsungleichgewichte verringern. --Externe Einflüsse treiben reales Lohnwachstum 2009 haben niedrigere Ölpreise den durch die Rezession verursachten Gewinneinbruch abgefedert. Da das nominale Lohnwachstum mit unter zwei Prozent immer noch schwach ist, hat die sinkende Inflation das reale Lohnwachstum gefördert, was zu einem günstigen Zeitpunkt die Erholung gestützt hat. Die jüngsten Rückgänge der Rohstoffpreise sind jedoch ein zweischneidiges Schwert. Die sinkende Nachfrage aus China hat die Rohstoffpreise gedrückt, was für die Verbraucher anderswo gut ist. Allerdings dämpft die Abkühlung in China auch die externe Nachfrage nach Exporten aus dem Euroraum. Der Nettoeffekt wird vermutlich neutral sein, so lange es keine dauerhaften Auswirkungen auf die Finanzstabilität gibt. --Unternehmen im Euroraum haben Gegenmittel gegen Sparpolitik
Da die Regierungen im Euroraum ihre Ausgabenbeschränkungen in den nächsten Jahren kaum lockern werden und die globale Nachfrage unsicher erscheint, hängt die Erholung des Euroraums davon ab, ob Privathaushalte und Unternehmen mehr ausgeben. Mit sinkender Arbeitslosigkeit erwarten wir höhere Ausgaben aufgrund höherer Einkommen. Wir erwarten aber auch geringeres Sparen im Privatsektor. Weniger Arbeitslosigkeit sollte die Arbeitsplatzsicherheit erhöhen und das Sparen der Haushalte aus Vorsichtsgründen verringern. Auch die Unternehmensinvestitionen im Verhältnis zum BIP bleiben niedrig, aber wenn die Investitionen zunehmen, ist ein Entsparen der Unternehmen zu erwarten.
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