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Konjunkturausblick Wie schlimm die Rezession werden könnte

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Die Eurozone ist in einer prekären Situation, aber die Bazooka der EZB hilft

Die Eurozone ist unseres Erachtens von allen Regionen am stärksten gefährdet. Hier bestanden bereits vor der Krise nur schwache Wachstumsaussichten, aber die virusbedingte Krise stellt eine der größten – wenn nicht sogar die größte – Herausforderung dar, die die Mitgliedsstaaten je erlebt haben.

Bestehende strukturelle Spannungslinien, die noch nicht abgeschlossene Integration innerhalb der Europäischen Union sowie der fehlende politische Zusammenhalt machen die Eurozone besonders anfällig für eine weitere Krise. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass aufgrund dieser Krise die Optionen einer Steuerunion und der Vergemeinschaftung von Schulden auf größere Zustimmung stoßen werden und eine weitere Integration ausgelöst wird, die der einzige Weg ist, um die Eurozone langfristig intakt zu halten.

Unterdessen ist die Europäische Zentralbank zu ihrem „Whatever it takes“-Modus zurückgekehrt. Das am 18. März angekündigte Pandemie-Notkaufprogramm („PEPP“) in Höhe von 750 Milliarden Euro ist eine beeindruckende neue Waffe. Die Kombination der im September 2019 angekündigten monatlichen Ankäufe in Höhe von 20 Milliarden Euro, des am 13. März angekündigten 120-Milliarden-Euro-Programms und des PEPP beinhaltet monatliche Ankäufe in Höhe von über 100 Milliarden Euro (bei gleichmäßiger Verteilung) und übertrifft damit den bisherigen Spitzenwert von 85 Milliarden Euro, der sich im Jahr 2016 über mehrere Monate erstreckte. Das PEPP hat weniger Einschränkungen als frühere Programme und sollte die Renditen von italienischen Staatsanleihen wieder nach unten bringen, was den europäischen Regierungen wertvolle Zeit für die Koordinierung weiterer fiskalischer Maßnahmen verschafft. Aber dies ist nicht die letzte Waffe, die die EZB in dieser Krise einsetzen muss.

Viele Variablen

Die Frage, wie schlimm die Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft und die Märkte sein werden, ist sehr komplex. Unsere Szenarioanalyse deutet auf ein breites Spektrum von möglichen Ergebnissen hin, von einer milden globalen Rezession mit einem Rückgang in den Industriestaaten und einigen Schwellenländern bis hin zu einer schweren Rezession im Jahr 2020, die alle Regionen umfasst. In diesem Umfeld ist es schwierig, eine wirtschaftliche Prognose zu treffen, da sich die Ereignisse überschlagen und die täglichen neuen Entwicklungen die Annahmen von gestern geradezu hinfällig werden lassen. Da wir so wenig über das Virus – seine Verbreitung, Behandlungsmethoden, Dauer und die Zuverlässigkeit von Fallstatistiken – und über die potenzielle Wirksamkeit der Maßnahmen und das Verhalten von Verbrauchern und Unternehmen in einer so außergewöhnlichen Situation wissen, ist es äußerst schwierig, die Auswirkungen auf die Wirtschaft überzeugend zu modellieren.

Je weiter das Virus voranschreitet, desto besser werden wir in der Lage sein, alle Variablen und deren Zusammenspiel zu verstehen. Wir treten in eine neue Phase der Weltwirtschaft ein, die von neuen geldpolitischen Instrumenten und fiskalischen Maßnahmen begleitet wird. Investoren werden sich an das neue Paradigma anpassen müssen.

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