Konsolidierung und Amerikanisierung Diese Trends treiben den Markt für ESG-Rating-Agenturen
Nachhaltiges Anlegen liegt voll im Trend und hat eine weitere Spezies von Bonitätswächtern hervorgebracht: Neben den bekannten Rating-Agenturen Standard and Poor’s (S&P), Moody’s und Fitch Ratings sind spezialisierte ESG-Datenanbieter entstanden. Sie sammeln finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen und andere Indikatoren und bereiten diese auf.
Dazu nutzen sie unter anderem die große Bandbreite der Unternehmensberichte und weitere Quellen, die einen einzelnen Anleger schnell überfordern können. Zugleich nehmen die gesellschaftlichen Erwartungen an verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln und Wirtschaften (Corporate Social Responsibility) zu. Zahlen belegen: Große Unternehmen arbeiten immer nachhaltiger.
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Seit 2017 müssen bestimmte Firmen und Konzerne bereits über sogenannte nicht-finanzielle Leistungsindikatoren berichten. Damit sind die ESG-Faktoren gemeint (engl. Abkürzung für Umwelt-, Sozial- und Unternehmensstandards). Dazu zählen etwa Angaben über Emissionen in Luft, Wasser und Boden, Arbeitssicherheit sowie Anti-Korruptionsmechanismen – eine Fundgrube für Datensammler.
Wie viele Facetten die ESG-Praxis haben kann, zeigt ein Blick in das Tagesgeschäft von Rolf Häßler. Er ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für nachhaltige Kapitalanlage (NKI). Das NKI berät Profi-Investoren und bindet für diese immer wieder auch ESG-Rating-Agenturen in den Anlageprozess ein.