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Knappe Rohstoffe Stangenware wird kostbar

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Die Europäische Union will dem nicht nachstehen und verteilt immerhin 750 Milliarden Euro an Konjunkturhilfen unter ihren Mitgliedern. „Die gigantischen Wirtschaftshilfen nach Corona sind ein Game Changer, denn sie werden Öl ins bereits lodernde Feuer der Rohstoff-Branche gießen“, sagt Markus Bachmann, Fondsmanager des Craton Capital Global Resources (ISIN: LI0043890743).

Doch auch ohne diese politischen Stützen ließen die Ergebnisse der Rohstoff-Aktienfonds in der Vergangenheit kaum zu wünschen übrig. So konnten Anleger etwa mit dem Ninety One Global Natural Resources auf Sicht von fünf Jahren eine jährliche Rendite von 9,5 Prozent einstreichen, sofern sie durchgängig investiert waren. Dafür erfordern Fonds dieses Typs allerdings recht starke Nerven. Zum einen kann der Anteilspreis heftig schwanken, wie eine Volatilität von 20,6 Prozent auf Fünf-Jahres-Sicht zeigt, und zum anderen können auch komplette Kalenderjahre wie 2018 mit Minusrenditen einhergehen, als der Fonds 13,7 Prozent verlor.

Quelle: Morningstar
Stichtag 12. April 2021

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Nochmals stärker schnitt der von Mark Burridge gesteuerte Bakersteel Electrum (ISIN: LU0229009351) ab, der im gleichen Zeitraum auf eine jährliche Rendite von 17,9 Prozent kommt. Die Risikokennziffern bleiben davon jedoch nicht unberührt, mit einer Volatilität von 30,5 Prozent fällt das Auf und Ab selbst für diese Fondskategorie beträchtlich aus. Burridge erhebt den Anspruch, mit dem Fonds nachhaltig zu investieren: „Die Bewertung von ESG-Problemen war für uns schon immer ein Schlüsselelement.“

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Nun verändere sich der Bergbau insgesamt, da auch Minenbetreiber zunehmend bestrebt seien, anspruchsvolle nachhaltige Ziele zu erreichen. Metallproduzenten dominieren sein Portfolio, ein gutes Fünftel machen Goldsucher aus. Aber nicht als Krisenwährung: „Gold ist auch ein Industriemetall. Wurden vor 30 Jahren nur 2 Prozent der Förderung industriell verwendet, sind wir zwischenzeitlich bei einem Anteil von zirka 5 Prozent“, erklärt der Manager. Alle Smartphones, Kabel für HD-TVs sowie viele Komponenten von Robotik und Automatisierung bräuchten den Rohstoff Gold.

Trotzdem fliegen dem Edelmetall die Investorenherzen derzeit weit weniger zu als dem Rest der Rohstoff-Schar. Der Preis stieg in den zurückliegenden zwölf Monaten in US-Dollar nur um 3,7 Prozent, in Euro sank er gar um 7,2 Prozent. Das maue Ergebnis liegt zuvorderst an den steigenden Anleihe-Renditen in den USA, die zumindest Gold als absicherndem Investment einiges von seinem Glanz nehmen.

Dennoch hält auch Markus Bachmann mit seinem Craton Capital Global Resources an Goldproduzenten fest. Gut 14 Prozent des Fondsvermögens legt er dort an, anders als Burridge noch jeweils rund 5 Prozent in der Landwirtschaft und der Energie-Branche. Eine große Schnittmenge haben die zwei Fondslenker auf ihren wichtigsten Positionen: In den Top-4 finden sich jeweils der US-Silberproduzent Coeur Mining und der südafrikanische Platinförderer Anglo American Platinum.

Bachmanns Strategie brachte in den zurückliegenden fünf Jahren 21,2 Prozent jährliche Rendite. Und dank des rohstoffintensiven Trends zur Nachhaltigkeit und den anstehenden Wirtschaftshilfen sieht er kein Ende der Erfolgsgeschichte: „Das Beste kommt erst noch.“

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