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Kostentransparenz „Fondsbranche muss Gebühren und Preise überdenken“

Von in FondsLesedauer: 2 Minuten
Björn Drescher: Der Gründer und Vorstand von Drescher & Cie. fordert die Fondsbranche auf, Gebührenstrukturen und Preismodelle zu überdenken.
Björn Drescher: Der Gründer und Vorstand von Drescher & Cie. fordert die Fondsbranche auf, Gebührenstrukturen und Preismodelle zu überdenken. | Foto: Drescher & Cie.

Die gerade an die Anteilinhaber versandten Kostenausweise „ex-post“ haben zumindest bisher keine kollektive Protestwelle der Anleger ausgelöst. Ein Umstand, der sich auch so erklären könnte, dass viele Empfänger ihre elektronischen Briefkästen bei den Banken bis heute nicht einmal geöffnet haben (die Rede ist teilweise von weniger als 10 Prozent).

Andere haben ihre Post empfangen, nicht aber unbedingt gelesen. Und wieder andere haben die seitenlangen Schreiben vielleicht auch einfach nicht verstanden. Dessen ungeachtet lenkt die gesetzlich erzwungene Transparenz das öffentliche Interesse noch stärker auf den ohnehin schon viel beachteten Kostenaspekt der Kapitalanlage und erhöht damit den Druck auf eine bereits am Margenverfall leidende Branche.

Dazu passen andere Meldungen, wie die Diskussion um den Provisionsdeckel für Lebensversicherungen, eine Versechsfachung der ETF-Sparpläne in den letzten fünf Jahren und ein amerikanischer Indexfondsanbieter, der Anlegern in der Auflagephase seines Produktes im ersten Jahr bis zu einem Gesamtfondsvolumen von 100 Millionen US-Dollar die Verwaltungsvergütungen übersteigende Rabatte gutschreibt. Marketing-Gag hin oder her, hier bezahlt der erste Anbieter seine Anleger für Assets under Management - zumindest auf Zeit. 

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Gebührenstrukturen und Preismodelle überdenken

Diese und andere Beispiele dürfen als Indizien dafür gewertet werden, dass Asset Manager, Lagerstellen, Vertriebe und Berater nicht umhinkommen, im anhaltenden Niedrigzinsumfeld die Angemessenheit ihrer Gebührenstrukturen und Preismodelle zu überdenken – und zwar vor dem Hintergrund der zukünftig erzielbaren Renditen und nicht dem der historisch erzielten.

Dabei muss es unter anderem auch um die Frage gehen, welcher Anteil der Roherträge den Anlegern unter dem Strich zusteht und welcher Nutzen tatsächlich gestiftet wird. Unterbleibt die Anpassung in der Breite, erweckt die Wertschöpfungskette sogar parasitäre Eindrücke, wird der Gesetzgeber förmlich dazu eingeladen, tätig zu werden und entwickeln sich die Kostenausweise immer öfter zum Steigbügelhalter direkter ETF Investments in Standard-Indizes.

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