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KPMG-Umfrage unter Europas Banken Immobilienfinanzierung steht weiter hoch im Kurs

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Den höchsten Anteil ausfallgefährdeter Immobilienkredite in den Portfolios der Banken auf den führenden Märkten Europas verzeichnen Immobilien in Spanien, gefolgt von Italien. In Spanien laufen nach Aussage der Banken rund sechzig Prozent aller Kredite Gefahr, auszufallen. Knapp ein Fünftel aller Kredite sehen die Befragten dabei sogar als „ernsthaft gefährdet“ an.

Der Anteil ausfallgefährdeter Kredite auf dem deutschen Immobilienmarkt beträgt hingegen nur rund sechs Prozent. Vergleichsweise hoch ist der Anteil gefährdeter Immobilienkredite auf den etablierten Märkten Slowakei (rund 25 Prozent) und Niederlande (rund 20 Prozent).

Die Mehrheit der befragten Banken geht davon aus, durch Restrukturierungen den größten Teil der ausfallgefährdeten Kredite – nämlich mehr als zwei Drittel - erfolgreich managen zu können. Am höchsten ist diese Quote in Belgien (rund 95 Prozent), gefolgt von Tschechien (rund 85 Prozent) und Schweden (rund 80 Prozent). Auch Deutschland liegt hier mit einer Quote von knapp 80 Prozent deutlich über dem europäischen Durchschnitt.

Der Wettbewerb innerhalb der Kreditinstitute - aber auch zwischen Kreditinstituten und alternativen Kreditgebern – verschärft sich weiter. Dies ist insbesondere in den reiferen Märkten der Fall. In den führenden Märkten gaben die Befragten an, dass ihre größten Konkurrenten unter den alternativen Kreditgebern Private-Equity-Fonds und Debt Fonds seien. In den etablierten Märkten sind dies nach Angabe der Beteiligten nicht vor Ort ansässige Geschäftsbanken.

Wichtigste Kriterien für eine Finanzierung sind nach übereinstimmender Aussage der befragten Banken weiterhin ein solides Geschäftsmodell und die Qualität der Immobilie. Sowohl das Risikoprofil des jeweiligen Landes als auch die Reife des Immobilienmarktes haben Einfluss auf die Höhe der Marge.

Für projektierte Büroimmobilien in Deutschland oder Spanien liegt diese nach Angabe der Banken zwischen rund 1,5 und 3,0 Prozent, bei Bestandsimmobilien zwischen rund 1,2 und 3,2 Prozent. Unter allen Befragten verlangen Deutsche Banken dabei den geringsten Aufschlag.

„Insgesamt befindet sich der europäische Immobilienfinanzierungsmarkt weiterhin auf einem Pfad der Erholung. In fast allen untersuchten Ländern haben die Banken Ihre Geschäftsaktivitäten mindestens beibehalten oder sogar ausweitet. Dies gilt insbesondere für die Finanzierung von Bestandsimmobilien. Der Ausblick auf das Geschäftsklima wird von den Beteiligten jedoch verhaltener als noch vor einem Jahr beurteilt“, sagt Jürgen Paskert, Partner im Bereich Audit bei KPMG.

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