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KR Fonds Deutsche Aktien Spezial Fonds-Perle: Aktien mit Sicherheitsgurt

Jochen Knoesel (links) und Ulrich Ronge managen gemeinsam den KR Fonds Deutsche Aktien Spezial
Jochen Knoesel (links) und Ulrich Ronge managen gemeinsam den KR Fonds Deutsche Aktien Spezial
Pfizer schluckt Allergan und Telefó nica E-Plus – die Liste jüngster Unternehmenskäufe ist lang, denn Übernahmen und Fusionen werden immer leichter. Diesen Umstand nutzen Jochen Knoesel und Ulrich Ronge für ihren KR Fonds Deutsche Aktien Spezial, mit dem sie sich auf Firmenübernahmen spezialisiert haben.

Die Idee zum Konzept hat ihren Ursprung in einer Besonderheit des deutschen Aktienrechts – dem sogenannten Squeeze-out – also der Zwangsabfindung von Minderheitsaktionären durch einen Großaktionär. Verfügt der Großaktionär über mindestens 95 Prozent des Grundkapitals, erlaubt ihm das Gesetz, die verbleibenden Kleinaktionäre aus dem Unternehmen zu drängen. Vorausgesetzt, er zahlt eine angemessene Abfindung.

Welcher Preis als angemessen gilt, ist denn auch Knackpunkt der Abfindungsstrategie. Erscheint einem Kleinaktionär die Abfindung nämlich zu gering, kann er sie gerichtlich überprüfen lassen. Ronge: „Wenn wir einsteigen, schauen wir vor allem auf das Bewertungsgutachten, denn es ist ausschlaggebend für die Frage, ob ein Schiedsverfahren erfolgreich sein wird.“ Seine Erfahrung aus bis dato 250 Fällen: „Am Ende kommt nie heraus, dass die Abfindung niedriger wird. Im Gegenteil, in zwei Dritteln der Fälle gibt es mehr Geld.“ Aktuelles Beispiel für einen Squeeze-out-Kandidaten ist die Postbank – die Übernahme steht kurz bevor.

Vorteil Kleinaktionär

Ähnlich ist das Prinzip von Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträgen, kurz BuGs. Sie können bis zu 50 Prozent des Portfolios ausmachen. Bei diesen Aktien fehlt dem Großaktionär noch der letzte Schritt zur kompletten Übernahme. Über den BuG-Vertrag beherrscht er jedoch bereits die Firma und erhält den gesamten Gewinn. Vorteil für den Kleinaktionär: Er muss nicht verkaufen, kann es aber. Hält er die Aktie, bekommt er für die entgangene Gewinnbeteiligung eine gutachterlich ermittelte jährliche Ausgleichszahlung – und zwar auch dann, wenn die Gewinne sinken. Ronge: „Das Risiko in der Aktie besteht lediglich aus der Differenz zwischen Börsenkurs und Abfindungshöhe. Wir berechnen, ob der Börsenkurs unter oder über dem Gutachten liegt.“ Aktuelle Beispiele für BuG-Aktien: Der Maschinenbauer Homag und die Werbeagentur Syzygy. Eine spezielle Branchengewichtung gibt es nicht. Jedoch vermeiden die Manager Klumpenrisiken. Generell gilt: Je sicherer, desto größer – allerdings nicht mehr als 5 Prozent pro Titel.

Mit ihrem Fonds sind Knoesel und Ronge im November 2007 gestartet – kurz vor der Finanzkrise, die die Strategie gleich auf die Probe stellte. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen: Während der Dax bis März 2009 in der Spitze fast 55 Prozent an Wert verlor, waren es beim KR Fonds Deutsche Aktien Spezial weniger als 15 Prozent. Was Anleger aber auch wissen sollten: Zwar hat sich der Fonds in Krisenzeiten bewährt, dreht der Markt richtig auf, legt er im Vergleich dazu jedoch weniger zu. Heraus kommen solide Renditen und eine Volatilität von im Schnitt unter 5 Prozent.

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