Krankenversicherung Beiträge der Kassenpatienten steigen stärker als in der PKV
Die Beitragsbelastungen der Privatversicherten sind in den vergangenen zehn Jahren weniger stark gewachsen als in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Laut einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) erhöhten sich die Beitragseinnahmen pro Versicherten in der GKV zwischen 2010 um 2020 um 45,6 Prozent. Das entspricht einem durchschnittlichen Anstieg um 3,8 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: In der PKV waren es 25,3 Prozent beziehungsweise jährlich 2,3 Prozent.
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Der Beitragssatz inklusive Zusatzbeiträge in der GKV blieb in dem betrachteten Zeitraum zwar annähernd unverändert. Wie aus der WIP-Kurzanalyse „Entwicklung der Beitragseinnahmen in PKV und GKV 2010-2020“ hervorgeht, war das aber nur aufgrund der guten Konjunktur möglich. Denn im Wirtschaftsaufschwung wachsen auch die beitragspflichtigen Einnahmen. Die absolute Belastung der Versicherten ist gleichzeitig jedoch gestiegen, weil sich der Beitragssatz auf ein steigendes beitragspflichtiges Einkommen bezieht.
„Bei GKV-Versicherten, deren Einkommen durch eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze in größerem Umfang verbeitragt wurde, ist nicht nur die absolute, sondern auch die relative Belastung gestiegen“, erklären die Studienautoren Christine Arentz, Holger Eich und Frank Wild. „In der öffentlichen Wahrnehmung suggeriert der konstante GKV-Beitragssatz fälschlicherweise eine stabile Entwicklung.“ Die steigenden Ausgaben im Gesundheitsweise seien demnach nur dank guter der guten Konjunktur zu finanzieren gewesen.