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Krautzbergers Kosmos Anleihen bleiben wichtiger Portfolio-Baustein

Von in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 2 Minuten
 Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihenteams bei BlackRock
Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihenteams bei BlackRock

Wie wichtig der Beitrag von Anleihen zur Risikostreuung in langfristig ausgerichteten Portfolios ist, unterstreichen Zahlen des Analysehauses Morningstar*: Demzufolge hat der breite US-Aktienmarkt seit 1929 in 24 Kalenderjahren negative Renditen erzielt – im Schnitt belief sich das Minus auf 13,6 Prozent. Ein breit angelegtes Portfolio aus US-Staats- und Unternehmensanleihen hat sich in 92 Prozent der Fälle, wenn es bei US-Aktien bergab ging, positiv entwickelt – wobei die Kurse um durchschnittlich 5,1 Prozent nach oben liefen. Vor diesem Hintergrund ist es für langfristig orientierte Anleger nach wie vor sinnvoll, Anleihen ins Portfolio zu integrieren. Es gilt jedoch, das veränderte Marktumfeld und das vorhandene Portfolio zu beachten.

Zum einen entwickeln die Anleihenmärkte sich zunehmend im Gleichschritt, sprich, die Korrelationen zwischen Zinspapieren aus Europa, den USA und Japan werden einer Analyse des Blackrock Investment Instituts zufolge stärker**: Ließen sich Mitte der 1970er Jahre weniger als 5 Prozent der Kursbewegungen am US-Anleihenmarkt auf Ereignisse in Europa und Japan zurückführen, waren es um die Jahrtausendwende herum bereits 30 Prozent. Inzwischen hängen etwa 80 Prozent der Kursentwicklungen in den USA mit Europa und Japan zusammen. Der Grund dafür ist die zunehmende Vernetzung der Märkte. In Anbetracht der verstärkten Korrelationen zwischen einzelnen Marktsegmenten gewinnen Relative-Value-Strategien an Bedeutung, die durch eine Vielzahl kleinerer Positionspaare Mehrertrag erwirtschaften können.

Zudem verhalten sich die einzelnen Segmente des Anleihenmarkts im Vergleich zu Aktien und anderen Anlageklassen teilweise unterschiedlich. So ist der Gleichlauf zwischen Unternehmensanleihen und Aktien mitunter recht hoch, während klassische Staatsanleihen vielfach anders als Aktien reagieren und eher anfällig gegenüber Zinserhöhungen sind. Daher  sollte der Beimischung von Anleihen eine umfassende Bestandsaufnahme bestehender Portfoliopositionen vorausgehen, um die gewünschte Wirkung auch tatsächlich zu erzielen. Digitale Analysetools, welche die verschiedenen Investmentfonds in Anlegerportfolios bis hin zu deren einzelnen Positionen durchleuchten und aggregieren, können dabei hilfreich sein.

* Quelle: www.blackrock.com/investing/investment-ideas/bonds

** Quelle: www.blackrock.com/investing/literature/whitepaper/bii-global-macro-outlook-january-2017.pdf

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