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in Anleihemärkte: Analysen & PrognosenLesedauer: 2 Minuten

Krautzbergers Kosmos Diese Anleihe-Segmente scheinen in den kommenden Monate besonders attraktiv

Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihen-Teams bei Blackrock
Michael Krautzberger, Leiter des europäischen Anleihen-Teams bei Blackrock | Foto: Piotr Banczerowski

Die Aussichten für den Anleihenbereich in der zweiten Jahreshälfte 2016 sind gegenüber dem Bild am Jahresanfang positiver geworden. Grund dafür sind vor allem der Ausgang des Referendums in Großbritannien über den Verbleib in der Europäischen Union, erhöhte geopolitische Risiken und die weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken. Doch welche Segmente erscheinen auf Sicht der kommenden Monate besonders attraktiv?

Im Bereich der Staatsanleihen setzen wir auf Papiere aus den USA, um uns gegen Phasen abnehmender Risikoneigung abzusichern. Innerhalb der Eurozone bevorzugen wir Anleihen von Peripheriestaaten, denn sie bieten vergleichsweise attraktive Renditen und könnten von einer möglichen Ausweitung des derzeit laufenden Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank profitieren.

Schwellenländer-Staatsanleihen kommt die Zurückhaltung der US-Notenbank zugute, zudem könnten sie mittelfristig Rückenwind von der anhaltenden Renditesuche der Anleger erfahren. Und schließlich mögen wir nach wie vor inflationsgeschützte Papiere, denn die Inflationserwartungen liegen unserer Ansicht nach noch immer zu niedrig.

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Bei den Unternehmensanleihen halten wir US-Papiere mit Investment-Grade-Ratings für attraktiv. In diesem Bereich schauen wir uns vor allem regulierte Versorger (wegen ihrer berechenbaren Cashflows) und globale Banken (wegen ihrer starken Bilanzen) sowie einige ausgewählte Pharma-Werte an. Vorsichtig sind wir dagegen angesichts hoher Kosten und Dividendenzahlungen bei integrierten Energiekonzernen und wegen der hohen Kapitalhebel bei der Metallbranche.

Auch bei europäischen Unternehmensanleihen gefallen uns vor allem Investment-Grade-Papiere, die vom Anleihenkaufprogramm der EZB profitieren dürften. Wir erwarten, dass die EZB im Rahmen ihres Kaufprogramms monatlich 4 bis 5 Milliarden Euro an Neuemissionen aus diesem Bereich auf ihre Bücher nehmen wird, darüber hinaus dürfte die Notenbank am Sekundärmarkt monatlich etwa eine Milliarde Euro investieren.

Anleger sollten jedoch wählerisch sein, denn einige europäische Unternehmensanleihen rentieren bereits niedriger als Staatsanleihen aus Europa. Unternehmensanleihen nicht zyklischer Branchen wie der Getränkeindustrie halten wir für besonders attraktiv.

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